Erneut ist ein Fall sexueller Übergriffe durch den Gründer einer geistlichen Gemeinschaft bekannt geworden. Vorwürfe einer Betroffenen gegen den 2013 gestorbenen französischen Gründer der Monastischen Gemeinschaften von Jerusalem, Pierre-Marie Delfieux, seien wahr, erklärte die katholische Gruppe laut einem Bericht der Zeitung "La Croix" (Mittwoch).
Die Betroffene, eine heute 68-jährige Französin, hatte die Vorwürfe demnach bereits 2019 publik gemacht: In einem Buch warf sie Delfieux sexuelle Gewalt vor, unter anderem durch erzwungene Küsse und Zärtlichkeiten. Die Übergriffe ereigneten sich den Angaben zufolge vor rund 40 Jahren.
Es sollen Konsequenzen gezogen werden
Die Gemeinschaften von Jerusalem erklärten, man erkenne offiziell die Verantwortung und den Schaden an und spreche der Betroffenen "tiefes Bedauern über das entstandene Leid" aus. Daraus sollen Konsequenzen gezogen werden. Jede neue Form von Missbrauch müsse verhindert werden.
Die Monastischen Gemeinschaften von Jerusalem sind ein aus der Erneuerungsbewegung des Zweiten Vatikanischen Konzils hervorgegangener Zusammenschluss verschiedener Gemeinschaften, die aus Priestern, Ordensbrüdern und -schwestern sowie Laien weltweit bestehen.