Papst Franziskus hat sich tief besorgt über die Lage im Nahen Osten gezeigt. "Ich appelliere an alle beteiligten Parteien, dafür zu sorgen, dass sich der Konflikt nicht ausweitet", sagte er am Mittwoch in seiner ersten Generalaudienz nach seiner fünfwöchigen Sommerpause. Die Kämpfe sollten sofort und an allen Fronten eingestellt werden, vor allem im Gazastreifen, wo die Lage "sehr ernsthaft, ja unerträglich" sei.
Eindringlich mahnte Franziskus eine ernsthafte Suche nach Frieden an. Die Liebe müsse den Hass besiegen, Rache und Streit dürften keine Chance haben, so der Papst vor Tausenden Menschen in der Vatikanischen Audienzhalle.
Gegen Diskriminierung von Frauen
Erneut rief das Kirchenoberhaupt zum Gebet für die "gemarterte Ukraine", für Myanmar und den Sudan sowie alle Völker auf, die vom Krieg heimgesucht werden. Ebenso forderte Franziskus ein Ende der ethnischen Diskriminierungen in Pakistan und Afghanistan, vor allem gegen die Frauen.
"Für Gott ist nichts unmöglich"
Zu Beginn der Audienz hatte der Papst in seiner kurzen Schriftauslegung über die Kraft des Heiligen Geistes und die Allmacht Gottes gesprochen. Die Kirche stehe vor der schweren Aufgabe, Jesus Christus und seine Erlösung einer Welt zu verkünden, die scheinbar nur ihr eigenes Wohlergehen anstrebe, so der Papst.
Auch jeder einzelne Christ erlebe Situationen, die kaum zu bewältigen seien. Dann solle man sich an das erinnern, was der Engel zu Maria sagte, als er ihr verkündete, dass sie einen Sohn gebären werde: Für Gott ist nichts ist unmöglich. "Wenn wir das glauben, können wir auch Wunder wirken", schloss der Papst.
Peta-Protest gegen Stierkampf
Während der Audienz wurden zwei Demonstrantinnen der Tierschutzorgnisation Peta von Sicherheitskräften aus der Halle geführt. Sie hatten mit Schildern in verschiedenen Sprachen gegen den spanischen Stierkampf protestiert: "Die Corrida ist Sünde".
Verabschiedung eines Diplomaten
Israels Botschafter beim Heiligen Stuhl, Raphael Schutz (66), hat sich von Papst Franziskus verabschiedet. Das Kirchenoberhaupt empfing ihn in Privataudienz, wie der Vatikan zunächst ohne Angaben zu Gesprächsinhalten mitteilte.
Schutz vertrat seit 2021 die israelische Regierung am Vatikan. Zuletzt trafen der Papst und der Diplomat im Februar zusammen. Damals waren laut Botschaft die Lage im Nahen Osten sowie Antisemitismus Gegenstand der kurzen Besprechung.
Schutz war vor seinem Posten im Vatikan als Botschafter Israels in Norwegen, Spanien und Kolumbien tätig. Über einen Nachfolger wurde noch nichts bekannt. Der Heilige Stuhl und Israel haben seit 1994 diplomatische Beziehungen.
(Anm.d.R.: Dieser Artikel wurde am 7.8.2024 um 14:27 Uhr aktualisiert.)