Vatikan installiert E-Ladesäulen und Sonnenkollektoren

"Grüne Revolution"

Ende Juni hatte der Papst angeordnet, dass auf einer großen Vatikan-eigenen Fläche Photovoltaikanlagen installiert werden. Denn Umweltschutz ist Franziskus wichtig. Nun macht der Vatikan ernst und die ökologische Wende wird sichtbar.

Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der päpstlichen Audienzhalle Paul VI. im Vatikan (KNA)
Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der päpstlichen Audienzhalle Paul VI. im Vatikan / ( KNA )

Im kleinsten Staat der Welt wurden die ersten 35 E-Ladestationen für Dienstwagen und Privatautos der Mitarbeiter installiert, wie das Portal BioPianeta.it am Dienstag berichtet. Dies sei ein weiterer Schritt in Richtung nachhaltiger Mobilität und Klimaschutz, die zur Strategie von Papst Franziskus passe, hieß es. Im November war bekannt geworden, dass der Vatikan bis 2030 seine staatliche Fahrzeugflotte komplett auf Elektroautos umstellen will. Teile der Vatikanpolizei fahren bereits mit Strom.

Zudem hatte der Papst Ende Juni verfügt, dass künftig der gesamte Kirchenstaat mit Solarenergie versorgt werden soll. Dazu ordnete Franziskus den Bau einer großen Solaranlage auf einem vatikan-eigenen Gelände außerhalb von Rom an. Eine der bedeutendsten Maßnahmen ist in diesem Zusammenhang die Installation von Photovoltaikanlagen am Eingang der Vatikanischen Museen und in den Magazinen.

"Inspirierender Leuchtturm" für Klimaschutz

Der zuständige Leiter des Direktorats für Infrastruktur und Dienstleistungen im Vatikanstaat, Salvatore Farina, erklärte, ihm gehe es besonders um Strategien zur Steigerung der Energieeffizienz und Diversifizierung der Energiequellen. Die Einführung von umweltfreundlichen Technologien stelle für den Vatikan einen ethisch-kulturellen Wendepunkt von großer Bedeutung dar. Der Papst hatte Farina, der frühere Generalstabschef des italienischen Heeres, im Februar zum Leiter des Direktorats ernannt. Ihm unterstehen beispielsweise Abteilungen für Gebäude-, Anlagen- und Gartenbau.

Franziskus hatte bereits mit seiner Enzyklika "Laudato si" (2015) seine Entschlossenheit gezeigt, die Welt zu einem nachhaltigeren und umweltfreundlicheren Ort zu machen. Diese Vision werde nun im Herzen des Christentums durch die Einführung grüner Technologien und ökologisch nachhaltiger Initiativen verwirklicht, so das Portal BioPianeta. Auch wenn der konkrete Beitrag gegen den Klimawandel aufgrund der Größe des Vatikans gering sei, so zeige die Initiative doch, dass auch ein kleiner Staat ein "inspirierender Leuchtturm" in Sachen Umweltschutz sein könne.

Klima- und Umweltschutz in der Kirche

Die Deutsche Bischofskonferenz beschäftigt sich seit den 1980er Jahren mit ökologischen Fragen. Papst Franziskus’ Enzyklika Laudato si’ – Über die Sorge für das gemeinsame Haus hat im Jahr 2015 dem christlichen Auftrag zur Schöpfungsverantwortung auf weltkirchlicher Ebene Aufmerksamkeit verschafft. Daran anschließend hat der Papst im Februar 2020 mit dem Nachsynodalen Apostolischen Schreiben Querida Amazonia die Themen der Enzyklika am Beispiel Amazoniens konkretisiert.

Symbolbild Biodiversität, Biene, Artenvielfalt. Natur / © Kateryna Ovcharenko (shutterstock)
Symbolbild Biodiversität, Biene, Artenvielfalt. Natur / © Kateryna Ovcharenko ( shutterstock )
Quelle:
KNA