Patriarch plant Feier zum Jubiläum des Konzils von Nizäa

Papst soll mit dabei sein

Im Jahr 325 wurde beim Konzil von Nizäa das zentrale christliche Glaubensbekenntnis formuliert. Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel kündigt nun eine Jubiläumsfeier an, zu der auch Papst Franziskus kommen soll.

Bartholomaios I. / © Corinne Simon (KNA)
Bartholomaios I. / © Corinne Simon ( KNA )

Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., will Ende Mai 2025 gemeinsam mit Papst Franziskus den 1.700 Jahrestag des ersten ökumenischen Konzils von Nizäa in der Türkei feiern.

Zum Abschluss einer Bischofsversammlung in Istanbul sagte das Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie, dass Franziskus an den Jubiläumsfeierlichkeiten teilnehmen werde, wie das Patriarchat am Dienstagabend mitteilte. Bei der ersten ökumenischen Versammlung der Kirchengeschichte im Jahr 325 in Nizäa, dem heutigen Iznik in der Türkei, war das zentrale christliche Glaubensbekenntnis formuliert worden.

Franziskus hatte im Juni bei einem Treffen mit einer Delegation des Ökumenischen Patriarchats im Vatikan den Wunsch geäußert, an den im Gebiet Iznik geplanten Feierlichkeiten teilzunehmen. Als Termin nannte das Patriarchat von Konstantinopel "Ende Mai 2025". Der Vatikan hat allerdings bisher keine Türkei-Reise des Papstes für 2025 angekündigt.

Noch kein konkreter Vorschlag

Aus Anlass des Konzil-Jubiläums wird in der orthodoxen und katholischen Kirche verstärkt über ein mögliches gemeinsames Osterdatum aller Christen diskutiert. Die orthodoxe Bischofsversammlung in Istanbul sprach sich dafür aus, einen gemeinsamen Ostertermin festzulegen, machte aber keinen konkreten Vorschlag dafür, wie es hieß. Es solle "kein glücklicher Zufall" sein, dass 2025 trotz der unterschiedlichen Berechnungen die östliche und westliche Christenheit Ostern am gleichen Tag feierten, so das Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel.

Die Ostertermine weichen bisher bis zu fünf Wochen voneinander ab. 2025 fällt das Fest der Auferstehung Jesu Christi nach beiden Berechnungen auf den 20. April.

Panorthodoxes Konzil

Ein neues panorthodoxes (oder allorthodoxes) Konzil wäre ein Jahrtausendereignis: Seit 879/880 kamen die Oberhäupter aller Ostkirchen nicht mehr zusammen, um über Fragen des Glaubens und der Kirchenleitung zu entscheiden. Dieses Vierte Konzil von Konstantinopel wird in den Ostkirchen teils noch als ein Ökumenisches Konzil betrachtet - "ökumenisch" heißt dabei "weltweit". Andere gehen noch weiter zurück und werten das Zweite Konzil von Nizäa (787) als letztes gemeinsames Treffen von Vertretern aller Teilkirchen.

Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel (r.) während der ersten Sitzung des Panorthodoxen Konzils in der orthodoxen Akademie in Chania am 20. Juni 2016. (KNA)
Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel (r.) während der ersten Sitzung des Panorthodoxen Konzils in der orthodoxen Akademie in Chania am 20. Juni 2016. / ( KNA )
Quelle:
KNA