Renovabis-Kongress zu Gast in Freising

"Gespräch mit Nichtchristen suchen"

Mehr als 200 Teilnehmende werden zum diesjährigen Kongress des katholischen Osteuropa-Hilfswerks Renovabis in Freising erwartet. Thema ist unter anderem, wie ein glaubwürdiges Zeugnis in säkularen Zeiten ausschauen kann.

Freising / © lisa pavlova (shutterstock)

Die Stimme Gottes darf nach den Worten von Renovabis-Bischof Heiner Koch auch in der heutigen Gesellschaft nicht verstummen. 

Anlässlich des am Dienstag in Freising beginnenden 28. Internationalen Renovabis-Kongresses fügte der Berliner Erzbischof hinzu, natürlich brauche es Mut, die christliche Botschaft zu verkünden, wenn immer mehr Menschen sich ein gelingendes Leben ohne Bezug zu einer höheren Macht vorstellen könnten. 

Erzbischof Heiner Koch / © Julia Steinbrecht (KNA)
Erzbischof Heiner Koch / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Doch: "Wir dürfen nicht aus Angst vor Ablehnung davor zurückschrecken, zu unserem Glauben zu stehen. Wir brauchen gläubige Menschen, die voller Respekt und auf Augenhöhe das Gespräch auch mit Nicht-Christen suchen."

Das bis 12. September dauernde Treffen des katholischen Osteuropa-Hilfswerks trägt das Motto "Eine Mission haben - Glaubwürdig Zeugnis geben. Zum Umgang mit Säkularisierung und religiöser Indifferenz in Europa". Erwartet werden nach Veranstalterangaben etwa 220 Teilnehmende aus 26 Ländern. Zugleich steht der Kongress ganz im Zeichen des Bistums- und Stadtjubiläums "1.300 Jahre Korbinian in Freising".

Erfahrungen mit kirchlichem Wiederaufbau

Diskutiert werden laut Programm die unterschiedlichen Erfahrungen mit dem kirchlichen Wiederaufbau zum Teil im religionsfeindlichen oder areligiösen Umfeld in den ehemals kommunistischen Ländern im Osten Europas. Weiteres Thema sind die verschiedenen Beziehungen von Kirche und Staat. 

Renovabis-Kongress / © Renovabis (Ren)
Renovabis-Kongress / © Renovabis ( Ren )

Der Münsteraner Religionssoziologe Detlef Pollack wird zur Eröffnung über Ursachen und Hintergründe der aktuellen Glaubens- und Kirchenkrise in Europa sprechen. Pastoraltheologe Jan Loffeld von der Tilburg University Utrecht in den Niederlanden referiert zu Herausforderungen eines künftigen Christentums in Europa.

"Wo ist Gott heute?"

Über Zukunftsperspektiven für Kirche und christlichen Glauben werden unter anderen die Theologin Doris Reisinger, die Erzbischöfe Koch und Gintaras Grusas (Vilnius/Litauen) sowie die Ordensschwester, Theologin und Künstlerin Pavlina Marie Kasparova diskutieren. 

Geplant ist zudem eine öffentliche Abendveranstaltung in Kooperation mit der Freisinger Domberg-Akademie. Deren Direktorin Claudia Pfrang unterhält sich unter anderen mit dem Bischof von Pilsen, Tomas Holub, und dem bayerischen Kabarettisten Christian Springer über die Frage "Wo ist Gott heute?". Der Kongress kann per Livestream auf www.renovabis.de verfolgt werden.

Renovabis

Renovabis ist das jüngste der sechs katholischen weltkirchlichen Hilfswerke in Deutschland. Es wurde im März 1993 auf Anregung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) von den deutschen Bischöfen gegründet. Seither gibt es jedes Jahr eine mehrwöchige bundesweite Aktion. Sie endet jeweils am Pfingstsonntag mit einer Kollekte in den katholischen Gottesdiensten in Deutschland.

Der lateinische Name des Hilfswerks geht auf einen Bibelpsalm zurück und bedeutet "Du wirst erneuern".

 © Renovabis
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Quelle:
KNA