Bischof Overbeck zeigt sich schockiert über Brandstiftungen

"Offenbaren erschreckende Brutalität"

Rund 30 Verletzte, darunter schwer verletzte Kinder. Das sind die Folgen von gelegten Bränden in Mehrfamilienhäusern in Essen. Ruhrbischof Overbeck wandte sich an Opfer und Angehörige. Gegen den Verdächtigen wurde Haftbefehl erlassen.

29.09.2024, Nordrhein-Westfalen, Essen: Blick auf ein Mehrfamilienhaus. Bei mehreren Bränden sind 31 Menschen verletzt worden - zwei Kinder schweben in Lebensgefahr. Die Einsatzkräfte waren an drei Orten parallel im Einsatz, wie die Feuerwehr mitteilte. Der Tatverdächtige wurde festgenommen, nachdem er mutmaßlich mit einem Lieferwagen in ein Geschäft gefahren ist / © Thomas Banneyer (dpa)
29.09.2024, Nordrhein-Westfalen, Essen: Blick auf ein Mehrfamilienhaus. Bei mehreren Bränden sind 31 Menschen verletzt worden - zwei Kinder schweben in Lebensgefahr. Die Einsatzkräfte waren an drei Orten parallel im Einsatz, wie die Feuerwehr mitteilte. Der Tatverdächtige wurde festgenommen, nachdem er mutmaßlich mit einem Lieferwagen in ein Geschäft gefahren ist / © Thomas Banneyer ( dpa )

Angesichts der gelegten Brände in Essen mit rund 30 Verletzten hat der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck von einer "erschreckenden Brutalität" gesprochen. Diese mache alle betroffen, erklärte der Bischof am Sonntag. Die Polizei hatte am selben Tag mitgeteilt, dass durch die Staatsanwaltschaft ein Haftbefehl unter anderem wegen schwerer Brandstiftung und versuchten Mordes gegen einen 41-Jährigen beantragt worden sei. Am frühen Abend erklärte die Polizei auf Anfrage, dass der Haftbefehl mittlerweile erlassen wurde.

Franz-Josef Overbeck / © Julia Steinbrecht (KNA)
Franz-Josef Overbeck / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Overbeck betonte, seine Gedanken seien bei den vielen Verletzten, insbesondere bete er für die schwer verletzten Kinder. "Dankbar bin ich den vielen Einsatzkräften für ihr schnelles und professionelles Handeln", so der Ruhrbischof.  

Wohnhäuser und Geschäfte im Visier  

Am Samstagabend hatte es in Essen in zwei Mehrfamilienhäusern gebrannt. Außerdem fuhr ein Lieferwagen in zwei Geschäfte. Polizisten nahmen den Verdächtigen fest. Insgesamt wurden 30 Menschen verletzt, darunter waren laut Polizei acht schwer verletzte Kinder. Zeugen beobachteten die Taten. Die Feuerwehr löschte die Feuer, die Bewohner konnten gerettet werden. 

Erste Ermittlungen ergaben, dass sich die Ehefrau des Verdächtigen von ihm getrennt habe. Dieser habe sich mit Stichwaffen und Brandbeschleuniger bewaffnet und sei gezielt zu den Wohnungen und Ladenlokalen gefahren, die mit Personen in Verbindung stünden, die seine Ehefrau unterstützten. Der Beschuldigte sei gewaltsam in die Mehrfamilienhäuser und Geschäfte eingedrungen und habe vorsätzlich Brände gelegt, um die Bewohner zu töten und die Häuser durch den Brand zu zerstören, so die Polizei. Der Tatverdächtige ist laut Polizei bereits wegen Bedrohung und Sachbeschädigung in Erscheinung getreten. Derzeit äußere er sich nicht zu dem Sachverhalt.

Bistum Essen

Das Bistum Essen ist eines der jüngsten und kleinsten unter den 27 römisch-katholischen Bistümern in Deutschland. Auch in Nordrhein-Westfalen ist es mit 1.877 Quadratkilometern und knapp 680.000 Mitgliedern das kleinste Bistum.

Es wurde am 1. Januar 1958 aus Teilen der (Erz-)Bistümer Köln, Münster und Paderborn errichtet; damals zählte die Diözese noch rund 1,5 Millionen Mitglieder.

Blick auf den Essener Dom / © frantic00 (shutterstock)
Quelle:
KNA