Afrikanische Bischöfe suchen Leitlinien für Umgang mit Polygamie

"Echte Herausforderung für die Seelsorge"

In Afrika gibt es seit langem diverse Formen von Polygamie. Für die katholischen Bischöfe, die stets die Monogamie lehrten, eine echte Herausforderung. Auch die Weltsynode im Vatikan nahm die Thematik zur Kenntnis.

Messe mit Papst Franziksus und afrikanischen Bischöfen / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Messe mit Papst Franziksus und afrikanischen Bischöfen / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Die katholischen Bischöfe Afrikas suchen weiter nach einer Antwort auf die Frage, wie sie mit Katholiken umgehen sollen, die in Vielehe leben. Der Vorsitzende des gesamtafrikanischen Bischofsrats SECAM, Kardinal Fridolin Ambongo, berichtete bei der Eröffnungssitzung der Weltsynode in Rom am Mittwoch per Videoaufzeichnung von diesen Beratungen.

In dem Beitrag, der bei der Versammlung der Weltsynode gezeigt wurde, erklärte der Erzbischof von Kinshasa, das Phänomen sei eine "echte Herausforderung für die Seelsorge" und sehr vielschichtig. 

Messe zum Auftakt der Weltsynode im Petersdom am 30. September 2024 / © Lola Gomez/CNS photo (KNA)
Messe zum Auftakt der Weltsynode im Petersdom am 30. September 2024 / © Lola Gomez/CNS photo ( KNA )

So gebe es neben traditionellen Formen der Polygamie und der Polyandrie (Vielmännerei) auch moderne Formen des nicht monogamen Zusammenlebens und Konkubinats, also des eheähnlichen Zusammenlebens ohne Trauschein.

Suche nach richtigem Umgang

Die Kirche müsse sich damit auseinandersetzen, wie sie mit getauften Katholiken umgehe, die in Vielehe lebten, aber auch damit, dass Menschen, die in polygamen Beziehungen lebten, getauft werden wollten. Die Leitfrage laute, was die angemessene seelsorgerische Antwort für die betroffenen Menschen sei.

Wegen der Komplexität des Themas sind laut Ambongo weitere Untersuchungen und Beratungen notwendig, bevor es Leitlinien auf der Ebene des gesamtafrikanischen Bischofsrates geben kann. In diese Beratungen werde im kommenden Jahr auch das Dikasterium für die Glaubenslehre, die maßgebliche Vatikanbehörde, einbezogen werden.

Weltsynode 2021-2024

Mit der Weltsynode hat Papst Franziskus in der katholischen Kirche etwas Neues geschaffen. Erstmals werden bei einer Synode Nicht-Bischöfe und Nicht-Priester im großen Umfang ein Stimmrecht haben, darunter auch Frauen.

Inhaltlich soll es vor allem um neue Wege der Mitwirkung der kirchlichen Basis bei wichtigen Entscheidungen in der katholischen Kirche gehen. Obwohl erstmals auch nicht geweihte Männer und Frauen ein Stimmrecht haben, handelt es sich kirchenrechtlich um eine Bischofssynode.

Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
DR