60.000 Stimmen gegen Verjährung bei Kindesmissbrauch

Verantwortung für die Taten übernehmen

Ein Aktionsbündnis hat 60.000 Unterschriften gegen die Verjährung bei Schmerzensgeldprozessen in Fällen von Missbrauch durch katholische Priester gesammelt. Zu viele Verantwortliche beriefen sich auf Verjährung.

Symbolbild Missbrauch in der Kirche / © N.N. (shutterstock)
Symbolbild Missbrauch in der Kirche / © N.N. ( shutterstock )

Nach Jahrzehnten der Vertuschung und des systematischen Täterschutzes beriefen sich immer mehr Bischöfe auf Verjährung, statt Verantwortung für die Verbrechen ihrer Priester zu übernehmen, teilte die Initiative Eckiger Tisch als Initiator der bundesweiten Kampagne am Dienstag zur Begründung mit.

Die angestrebte Petition richtet sich demnach an den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, sowie Vertreter der Ordensgemeinschaften in Deutschland. In der Kampagne fordern die Unterzeichner die Bischofskonferenz und die Ordensoberen auf, Verantwortung für die begangenen Taten zu übernehmen. Es müsse Verhandlungen über eine transparente, faire und von der Kirche unabhängige Entschädigungslösung für die Opfer sexuellen Kindesmissbrauchs geben. Die Kampagne wurde in der vergangenen Woche gestartet.

Kirche will Missbrauchsfälle auch mit Politik aufarbeiten

Die katholische Kirche in Deutschland will ihre Missbrauchsaufarbeitung verbessern - auch mit Hilfe der Politik. Der Missbrauchsbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Helmut Dieser, warb für eine politische Beteiligung am geplanten Expertenrat. Auch eine Mitwirkung von Vertretern von Parteien oder Parlamenten sei denkbar: "Wir haben da keine Ablehnung, sondern wir sind offen dafür, darüber genau nachzudenken."

Symbolbild Missbrauch in der Kirche / © udra11 (shutterstock)
Symbolbild Missbrauch in der Kirche / © udra11 ( shutterstock )
Quelle:
KNA