Der Morgenimpuls kehrt aus der Sommerpause zurück

Schwester Katharina beendet ihren Urlaub

Schwester Katharina war wandern und auf einer Dienstreise in den USA. Und sie war auf den Spuren von Elisabeth, Bach und Luther unterwegs. Am Montag beginnt wieder ihr Morgenimpuls bei DOMRADIO.DE nach drei monatiger Pause.

Autor/in:
Carsten Döpp
Schwester Katharina vor der Statue des Hl. Franziskus in Rom  / © Martin Biallas (DR)
Schwester Katharina vor der Statue des Hl. Franziskus in Rom / © Martin Biallas ( DR )

DOMRADIO.DE: Wie haben Sie den Sommer gefeiert und genossen? 

Schwester Katharina Hartleib (Olper Franziskanerin): Der Sommer war so voll und vieler toller, schöner, anstrengender, liebevoller Sachen. Im Rückblick war er wahr und voller Ereignisse, die zum Teil sehr schön waren. 

DOMRADIO.DE: Können Sie im Urlaub,  richtig abschalten? 

Schwester Katharina: Das kann ich. 

DOMRADIO.DE: Verraten Sie uns, wie das geht?

Schwester Katharina

"Als wäre ich Monate dort gewesen."

Schwester Katharina: Ich bin in mein geliebtes Thüringen gefahren und habe in einem Schwesternhaus einer anderen Gemeinschaft gewohnt. Wenn ich im Auto sitze und Olpe hinter mir lassen, dann ist der Blick nach vorne gerichtet und dann ist Urlaub. Ich genieße schon die Fahrt, dann stört mich kein Stau. Das Gästehaus bei den Schwestern ist sehr schön. Ich bin eine ganze Woche gewandert und das war so wundervoll, dass es mir vorkam, als wäre ich Monate dort gewesen. Dabei waren es nur zwölf Tage.

DOMRADIO.DE: Aber Sie haben in den vergangenen drei Monaten nicht nur Urlaub gemacht.

Schwester Katharina: So viel Urlaub habe ich auch nicht. Aber unter anderem gab es noch eine Dienstreise in die USA. Wir haben Schwestern auf den Philippinen, in den USA und in Deutschland. Und in den USA hatten wir ein gemeinsames Treffen, bei dem wir auch eine Professfeier hatten, bei der eine junge Schwester ihre ersten Gelübde abgelegt hat. 

Mit ein paar Frauen aus dem Olper Umfeld bin ich nach Eisenach und Marburg gefahren. Da waren wir auf den Spuren von Elisabeth, Johann Sebastian Bach und Martin Luther unterwegs. Das war unglaublich spannend, weil diese Zusammenstellung so toll ist. Es gab viele solcher schöner Ereignisse, die auch alle vorbereitet, gestaltet und nachbereitet werden mussten.

DOMRADIO.DE: In den vergangenen drei Monaten ist in der Welt auch einiges Schlimmes passiert. Der Krieg in Israel, oder die Messerattacke beim Solinger Stadtfest. Wie haben Sie diese Tiefschläge wahrgenommen und verarbeitet?

Schwester Katharina

"Er hat den Menschen, denen so Schreckliches passiert ist, beizustehen."

Schwester Katharina: Da geht es mir wie vielen Menschen. Diese Mischung aus Erschrecken, Entsetzen und Hilflosigkeit auf der einen Seite, auf der anderen Seite dieses Bekenntnis. Wenn ich wirklich an Gott glaube, dann wage ich es, das dem lieben Gott vorzulegen und ihn aufzufordern, sich darum zu kümmern. Er hat den Menschen, denen so Schreckliches passiert ist, beizustehen.

Manchmal, wenn ich sowas sage, halten mich die Leute für verrückt. Dann höre ich: 'Es gibt so viele Kriege und Verletzte und Sie glauben immer noch an einen guten Gott.' Der Punkt ist doch, dass viele dieser schrecklichen Dinge durch uns Menschen verursacht werden. Ich glaube immer noch an diesen guten Gott, dem ich dieses Leid, diese Kriege und all diese Katastrophen ans Herz legen kann. Ich bin mir sehr sicher, dass er sich um die Menschen kümmert, aber natürlich kann er nicht verhindern, was wir aushecken - das ist mir auch klar.

DOMRADIO.DE: Ab Montag sind Sie mit Ihrem Morgenimpuls wieder wie gewohnt in unserem Radioprogramm und unserer Internetseite zu hören. Wie groß ist die Vorfreude nach der dreimonatigen Pause?

Schwester Katharina

"Die Impulse sollen ja Hand und Fuß haben."

Schwester Katharina: Ich muss gestehen, dass ich mich daran gewöhnen konnte, mich nicht jeden Tag mit der Frage zu beschäftigen, was ich den Menschen jeden Morgen mitgeben kann. Aber dann bekomme ich diese ganzen Nachrichten von den Menschen, die sagen, dass dieser Impuls ihnen gut tut, oder dass ihnen ein Wort über eine schwierige Zeit hinweggeholfen hat. Und das ist natürlich toll. Auf der einen Seite habe ich große Lust auf diesen Morgenimpuls, auf der anderen Seite weiß ich, dass das wieder eine anstrengende Zeit wird. Ich will ja auch keinen Kram erzählen. Die Impulse sollen ja Hand und Fuß haben.

DOMRADIO.DE: Lassen Sie uns mal spoilern. Was werden sie uns und den DOMRADIO.DE-Hörern am Montag mit auf den Weg geben. 

Schwester Katharina: Auf alle Fälle werde ich erzählen, was in den vergangenen drei Monaten so los war. Es hat in der letzten Zeit nicht nur gute Mails gegeben, sondern auch ein paar ziemlich böse Mails und böse Vermutungen und darum soll es auch gehen. Um die Realität des Lebens.

Das Interview führte Carsten Döpp.

Quelle:
KNA