Das sagte der evangelische Theologe am Mittwochabend in Osnabrück beim Friedensdialog der Evangelischen Friedensarbeit und der katholischen Organisation "Justitia et Pax". "Die Idee, die fachlich zu stellen, kann auch schiefgehen", erklärte Kramer.
Keine Bühne bieten
Der Bischof verwies auf mehrere sogenannte Wahlforen der mitteldeutschen Landeskirche vor der Thüringer Landtagswahl: Dabei habe sich gezeigt, dass AfD-Leute in kurzer Zeit viele Anhänger mobilisieren könnten. Auf solche "Raumergreifungs-Strategie" am Veranstaltungsort müsse sich der Gastgeber einstellen. Auch die inhaltliche Vorbereitung dürfe nicht unterschätzt werden. Der AfD gelinge es zunehmend, "Leute zugewinnen, die du nicht einfach bloßstellst".
Tarnung als "Friedenspartei"
Eine weitere Herausforderung sei, wie die Neue Rechte "Gewaltlosigkeit als Strategie" übernommen habe. Die AfD trete als Friedenspartei auf, "was sie faktisch nicht ist", warnte Kramer. "Die haben gemerkt: Mit Springerstiefeln und Schlägern wird man keine Macht übernehmen." Indes habe es die Partei geschafft, "die Totschläger der 90er Jahre sozial zu integrieren". "Die sitzen jetzt in den Büros, die kann man im Ernstfall auch mal wieder losschicken."