Bischof Georg Bätzing hat eine kirchenrechtliche Absicherung synodaler Strukturen in der katholischen Kirche angemahnt. Am Mittwoch sagte er bei einer Podiumsdiskussion in der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen:
"Es braucht eine rechtliche Fassung der Kontrolle und Transparenz und der Rechenschaftspflicht der kirchlichen Autoritätsträger. So lange das nicht noch viel stärker gefasst ist, besteht immer die Gefahr eines Rückfalls in die alte Kultur."
Neue Art von Synodalität
Für den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz kam der wichtigste Moment der Weltsynode ganz am Schluss: "Es war eine echte Überraschung: Der Papst sagt, dieses Dokument, mit den Ergebnissen, die die Synode erzielt hat, nehme ich an und gebe es der Weltkirche zum Experimentieren."
Für ihn sei das eine neue Art von Synodalität, so Bätzing. Er ergänzte, Päpste hätten bisher immer aus den Ergebnissen einer Synode etwas Eigenes gemacht. In dem Akt, sich das vorliegende Synodendokument unverändert zu Eigen zu machen, geschehe "das, was wir in Deutschland im Synodalen Weg unter Beraten und Entscheiden verstehen".
Bätzing: Synode bittet uns, Synodalen Rat einzurichten
Bätzing bezeichnete das Synodendokument als aus seiner Sicht "zu zaghaft, aber unumkehrbar". Er wünsche sich, dass gerade in Deutschland die Ergebnisse der Synode nicht kleingemacht würden und ermunterte, damit weiter zu arbeiten. Weiter sagte er: "Man könnte auch sagen: Die Synode bittet uns, einen Synodalen Rat einzurichten."
Das wolle der Synodale Ausschuss aufgreifen. "Wir wollen eine gediegene Form der Verstetigung von Synodalität in unserem Land haben." Claudia Lücking-Michel, ehemalige Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) und Mitglied im Synodalen Ausschusses ergänzte: "Unser deutscher Synodaler Weg hat die Luft angehalten und gesagt, jetzt warten wir erstmal ab, was aus Rom kommt." Doch wer jetzt nochmal sage: Wir warten auf Rom, dem müsse man sagen: "Vorbei! Guck in das Papier - jetzt kommt es darauf an, was wir machen."
Mit Blick auf das Thema Missbrauch berichtete Bätzing, man habe erhebliche Energie aufbringen müssen, damit das, was jetzt über Missbrauch im Abschlussdokument stehe, dort aufgenommen werde. Er selbst habe beiden betreffenden Passagen nicht zugestimmt: "Weil ich es leid bin, von Unzulänglichkeiten der Kirche zu sprechen, wenn es um systemische Ursachen geht."