Weltklimakonferenz startet am Montag in Aserbaidschan

Es geht ums Geld

Überschwemmungen, Dürren und Waldbrände: An vielen Orten der Welt läuft das Klima aus dem Ruder. Lässt sich das 1,5-Grad-Ziel noch halten? Darüber wird ab Montag in Baku verhandelt. Auch der Wahlsieg Trumps wird wohl Thema sein.

Blick über den Azneft-Platz nahe der Altstadt von Baku  / © Arne Dedert (dpa)
Blick über den Azneft-Platz nahe der Altstadt von Baku / © Arne Dedert ( dpa )

Die Weltgemeinschaft verhandelt ab Montag erneut über Auswege aus der Klimakrise. Bei der Weltklimakonferenz in Aserbaidschans Hauptstadt Baku dürften allerdings auch die Folgen des Wahlsiegs von Donald Trump auf die Klimapolitik eine große Rolle spielen.

Bis zu 50.000 Teilnehmer und Vertreter von 197 Staaten werden bei der COP29 in dem Land erwartet, das stark vom Export von Erdöl und Erdgas abhängt. Bis zum 22. November geht es um die Umsetzung des Weltklimaabkommens von Paris. Das 2015 abgeschlossene Übereinkommen sieht vor, klimaschädliche Emissionen bis zur Mitte des Jahrhunderts auf null zu reduzieren ("Net Zero") und das Ziel von 1,5 Grad zu erreichen. Stärker soll sich die Erde im Vergleich zum vorindustriellen Niveau nicht erwärmen, weil die Folgen sonst als nicht mehr beherrschbar gelten.

Zentrales Thema Klimafinanzierung

Aus Deutschland wollen unter anderen Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Außenministerin Annalena Baerbock (beide Grüne) sowie die Sonderbeauftragte für internationale Klimapolitik im Auswärtigen Amt, Jennifer Morgan, nach Baku reisen.

Annalena Baerbock Bundesministerin des Auswärtigen / © Britta Pedersen (dpa)
Annalena Baerbock Bundesministerin des Auswärtigen / © Britta Pedersen ( dpa )

Inhaltlich geht es vor allem um die Klimafinanzierung. Das bisher geltende Ziel von 100 Milliarden US-Dollar pro Jahr, mit denen die wohlhabenderen Staaten Entwicklungsländer unterstützen und das 2022 erstmals erreicht wurde, muss überarbeitet werden, da diese Verabredung 2025 ausläuft. Klar ist, dass mehr Geld erforderlich ist. Schätzungen gehen davon aus, dass eher 2,4 Billionen Dollar pro Jahr erforderlich sind.

Leitplanken für Kohlenstoffmärkte

Thema ist auch die Gestaltung der internationalen Kohlenstoffmärkte, auf denen Staaten Emissionsminderungen untereinander handeln können. Auch müssen die Vertragsstaaten bis Februar ihre aktualisierten nationalen Klimaschutzbeiträge mit den Zielen für 2035 einreichen. Auf der Tagesordnung steht auch das im vergangenen Jahr abgegebene Versprechen von fast 120 Staaten, bis 2030 die Kapazitäten erneuerbarer Energien zu verdreifachen (triple) und die Energieeffizienz zu verdoppeln (double). Hier geht es um die konkrete Umsetzung.
 

Klimawandel

Allgemein bezeichnet der Begriff Klimawandel die Abkühlung oder Erwärmung des Klimas auf der Erde über einen langen Zeitraum. Natürliche Änderungen im Klima hat es immer schon gegeben. Seit etwa 1850, dem Beginn der industriellen Revolution, steigt die globale Durchschnittstemperatur allerdings vergleichsweise schnell. Diesen "Klimawandel der Neuzeit" führen Wissenschaftler auf die Verbrennung von Kohle, Erdöl und Erdgas zur Energiegewinnung und die Zerstörung von Wäldern und Mooren zurück.

Sonnenblumen vertrocknen in der Hitze / © Darko Vojinovic (dpa)
Sonnenblumen vertrocknen in der Hitze / © Darko Vojinovic ( dpa )
Quelle:
KNA