Die am Donnerstag veröffentlichte Studie zeigt klimabedingte Verluste und Schäden am Beispiel der Städte Jakarta (Indonesien), Nairobi (Kenia) und São Paulo (Brasilien) auf. Danach sind "informelle Siedlungen" besonders stark von Klimaschäden wie Überschwemmungen, Erdrutschen, Stürmen und Hitzewellen betroffen.
Menschen in Slums fehlt es an Grundversorgung
Den Menschen, die in sogenannten Slums leben, mangele es ohnehin bereits an einer grundlegenden Versorgung mit Leitungswasser, Strom, Toiletten oder Gesundheitseinrichtungen, erklärte Misereor. "Dadurch sind sie enorm verwundbar und können Wetterextreme und Klimaveränderungen kaum bewältigen", sagte Misereor-Experte Kai Klause.
Nach Katastrophen würden die Armenviertel zudem bei der Verteilung von Hilfsgütern und beim Wiederaufbau häufig zu wenig berücksichtigt, ergänzte Simone Sandholz, Studienleiterin vom Institut für Umwelt und menschliche Sicherheit der UN-Universität. "Das erhöht ihre Anfälligkeit für künftige Katastrophen – ein Teufelskreis."
Misereor fordert Vorgehen gegen strukturelle Schwachstellen
Damit Unterstützung die Menschen in den informellen Siedlungen effektiv erreichen könne, müssten strukturelle Schwachstellen behoben werden, forderte Misereor-Experte Klause. Sie müssten Zugang zu angemessenem Wohnraum, sozialen Sicherungssystemen sowie städtischer Infrastruktur erhalten. "Zudem zeigt die Studie, wie wichtig das politische Mitspracherecht der betroffenen Stadtbewohner ist."