Krippenabteilung des Bayerischen Nationalmuseums wieder offen

Mammutaufgabe gelungen

Der Besuch der Krippensammlung im Bayerischen Nationalmuseum in München gehört für viele Menschen vor und nach den Weihnachtstagen einfach dazu. Pünktlich zu der beginnenden «staaden Zeit» hat die Sammlung nun wieder geöffnet.

Josef, Maria und das Jesuskind im Stall mit Ochse und Esel, Szene der Milieukrippe in der Kirche Sankt Lyskirchen in Köln / © Harald Oppitz (KNA)
Josef, Maria und das Jesuskind im Stall mit Ochse und Esel, Szene der Milieukrippe in der Kirche Sankt Lyskirchen in Köln / © Harald Oppitz ( KNA )

Die Krippensammlung im Bayerischen Nationalmuseum in München gehört weltweit nach eigenen Angaben zu den größten und künstlerisch wertvollsten ihrer Art. Der Besuchermagnet des Hauses hat ab sofort wieder geöffnet, wie das Museum am Mittwoch mitteilte. Krippenkunst aus Süddeutschland, dem Alpenraum und Süditalien werde dort erlebbar. Die anrührend kleinen oder beeindruckend großen, dramatisch inszenierten Krippen mit tausenden von Bestandteilen laden der Ankündigung zufolge zu einer Entdeckungsreise durch 300 Jahre Kulturgeschichte dieses Andachtsbildes ein.

Die jüngste Sommerpause wurde laut Mitteilung genutzt, um die Brandmeldeanlage zu modernisieren. Neben vielen hundert Metern neuer Leitungen seien neue Rauchmelder montiert worden, wobei jedes Diorama einen eigenen, im Inneren montierten Melder erhalten habe. Das zuständige Restaurierungsatelier Volkskunde habe dabei mehr als 1.000 der fragilen Figuren aus den zum Teil schwer zugänglichen Krippen entnehmen müssen, damit diesen nichts passiere. Bei der Mammutaufgabe sei es zudem gelungen, alte Schäden zu beheben und eine fotografische Standortübersicht für etwaige künftige Räumungen anzulegen.

Zu verdanken hat das Bayerische Nationalmuseum die außergewöhnliche Sammlung mehreren Schenkungen des Kommerzienrats Max Schmederer (1854-1917), wie es heißt. Dieser trug mit großer Akribie und Leidenschaft über Jahrzehnte die Figuren und Szenerien zusammen.

Krippe

Krippen sind Futtertröge. In der Heiligen Schrift werden sie im Zusammenhang mit der Geburt Jesu erwähnt. Beim Evangelisten Lukas heißt es: Maria "gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war." 

Als Krippe wird auch die ganze figürliche Darstellung der Geburtsszene bezeichnet. Erstmals als Abbildung des Geburtsgeschehens Jesu sind Krippen im 16. Jahrhundert in Italien und Spanien nachweisbar, bald darauf auch in Süddeutschland. 

Krippendarstellung der Heiligen Familie / © Annamaria Zappatore (shutterstock)
Krippendarstellung der Heiligen Familie / © Annamaria Zappatore ( shutterstock )
Quelle:
KNA