Der Münchener Benediktinerabt Johannes Eckert hat sich für die Priesterweihe von Frauen ausgesprochen. Er kenne Frauen, von denen er denke, dass sie zum priesterlichen Dienst berufen sind, sagte Eckert der Süddeutschen Zeitung. Er sehe keinen Grund, sie nicht zu Priesterinnen zu weihen.
"Ich sehe hohen Reformbedarf für Frauen, allein in den Klöstern", so Eckert. Eine Äbtissin sei für ihre Gemeinschaft die zuständige Oberin und damit Stellvertreterin Christi. "Warum soll sie dann nicht der Eucharistie vorstehen können? Oder einer Mitschwester am Ende deren Lebens die Krankensalbung spenden können?" Ebenso könne er sich vorstellen, dass eine Frau die Beichte höre, sagte Eckert weiter.
Freiwilliger Zölibat - aber nicht für alle
Er verstehe gut, dass Frauen enttäuscht seien oder die Geduld verlieren. Die Kirche werde sich dafür verantworten müssen, ihre Charismen und Talente nicht wahrgenommen zu haben, so der Ordensmann.
Des weiteren plädierte Eckert dafür, den Zölibat für Priester freizustellen. "Ein normaler Priester sollte also frei wählen können." Es gäbe sicher genug Männer, die allein bleiben wollten, um freier zu sein. Aber es gäbe auch genauso viele gute Priester, die sich an eine Frau binden und in einer Familie leben wollen, so Eckert. Diese Lebensweise gebe "ja auch Kraft".
Wer hingegen in ein Kloster eintrete, müsse sich weiter zur Ehelosigkeit verpflichten, so der Ordensmann. "Unsere Entscheidung lautet ja, ich möchte frei sein und mich dieser Gemeinschaft anschließen."