Diakonie dringt auf einen besseren Schutz von Frauen vor Gewalt

Mehr Schutzplätze einrichten

Die Diakonie appelliert, das Gesetz zum Schutz von Frauen nicht zu blockieren. Jedes Jahr würden mehr Frauen Opfer von Gewalt, es fehle trotzdem an Plätzen in Frauenhäusern. Es brauche mehr Prävention, hieß es.

Spielplatz an einem Frauenhaus / © Andreas Arnold (dpa)
Spielplatz an einem Frauenhaus / © Andreas Arnold ( dpa )

"Seit Jahren steigt die Zahl der polizeilich registrierten Fälle von Partnerschaftsgewalt. Gleichzeitig fehlen fast 14.000 Frauenhausplätze", sagte Diakonie-Vorständin Maria Loheide. Sie appellierte zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am Montag an alle Bundestagsabgeordneten, das Gewalthilfegesetz im Bundestag nicht zu blockieren.

Maria Loheide / © Die Hoffotografen (Diakonie Deutschland)

Länder und Kommunen finanzieren Frauenhäuser je nach Bundesland zu unterschiedlichen Anteilen. Der Bund gibt Zuschüsse. Die gescheiterte Ampel-Koalition wollte mit dem Gewalthilfegesetz den Bund zur verlässlichen Mitfinanzierung der Frauenhäuser verpflichten. Es soll ein Rechtsanspruch auf Beratung und Schutz eingeführt werden. 

Beratungen über Gesetz im Bundestag

In der Folge müssten mehr Schutzplätze eingerichtet werden. Dass das Gesetz, über das am Mittwoch das Bundeskabinett beraten will, bis zu den angestrebten Neuwahlen im Bundestag beschlossen wird, ist derzeit unwahrscheinlich.

Diakonie-Vorständin Maria Loheide sagte am Montag, nur mit einem bundeseinheitlichen Rechtsrahmen könne eine verlässliche Finanzierung der Frauenhäuser sichergestellt werden. Zugleich müssten Ursachen der Gewalt gegen Frauen bekämpft werden. "Wenn wir häusliche Gewalt wirklich verhindern wollen, müssen wir sehr viel mehr präventiv und mit den Tätern arbeiten, um die von Gewalt geprägten Beziehungs- und Verhaltensmuster zu verändern", sagte Loheide.

Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen

Geschlechtsspezifische Gewalt fängt bei Alltagssexismus an und endet mit Femiziden. Diese Gewalt ist allgegenwärtig und fest in unseren patriarchalen Strukturen verankert. In Deutschland ist jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen, das sind mehr als 12 Millionen Frauen. Alle 45 Minuten wird eine Frau in Deutschland durch ihren Partner gefährlich körperlich verletzt. Jeden dritten Tag tötet ein Mann seine (Ex-)Partnerin.

Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen  / © Christophe Gateau (dpa)
Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen / © Christophe Gateau ( dpa )
Quelle:
epd