Die Bischöfe von Mecklenburg-Vorpommern betonen in ihren Botschaften zum Fest den Trostfaktor von Weihnachten in Zeiten von Anschlägen und Krieg. Die Landesbischöfin der evangelischen Nordkirche, Kristina Kühnbaum-Schmidt, sieht einen Kontrapunkt zur gewalttätigen Realität: "In dieser Welt setzt Gott an Weihnachten seine einzigartige, tief gründende Trostbotschaft. Denn in alle Finsternis banger Herzen und aufgewühlter Gedanken hinein scheint hell das tröstliche Licht des Lebens", sagte sie in Schwerin. "Es scheint beharrlich in unsere Welt, in unsere von Hass und Gewalt und Tod so gezeichnete Welt."
Der katholische Erzbischof von Berlin, Heiner Koch, dessen Bistum auch Vorpommern umfasst, erklärte: "Weihnachten ist gleichzeitig das Fest der Ohnmacht und der Hoffnung! Und in diesem Jahr besonders das Fest der Trauer und des Mit-Leidens mit den Opfern von Magdeburg." Er betonte: "Wir dürfen uns nicht daran gewöhnen, dass Menschen Unfrieden säen, unsägliches Leid verursachen und unsere Gesellschaft spalten wollen. Wir dürfen uns nicht daran gewöhnen, weil an Weihnachten Gott Mensch geworden ist, einer von uns, ein verletzlicher Mensch."
Welt wird nicht durch Attentäter bewegt
Der evangelische Greifswalder Bischof Tilman Jeremias sagte, Gott sei bei den Opfern des Magdeburger Anschlags und ihren Angehörigen: "Die Weihnachtsgeschichte erzählt, dass die Welt nicht durch die Diktatoren und Superreiche bewegt wird, schon gar nicht durch Attentäter, sondern durch Menschen, die wenig im Fokus sind." Gott sei nicht unparteiisch: "Er steht auf der Seite der Kinder, die unter Gewalt, Armut und Flucht zu leiden haben."
Der katholische Erzbischof von Hamburg, Stefan Heße, zu dessen Bistum auch Mecklenburg gehört, betonte, dass die Weihnachtsgeschichte hochaktuell und eine "sehr erste Sache" sei. "Das, was in Syrien heute los ist, das, was in Magdeburg in den letzten Tagen passiert, ist, das, was seit fast drei Jahren in der Ukraine passiert und sonst wo auf der Welt. All das will Gott mit uns teilen." Deshalb sei Gott Mensch geworden. "Und deswegen ist das eine sehr tröstliche Botschaft und wirklich ein Anlass zum Feiern", so Heße.