Papst Franziskus geht es etwas besser

Genesung in kleinen Schritten

Der kranke Papst hält sich offenbar an die ärztlich verordnete Ruhe. Das bringt positive Ergebnisse. Seine Entzündungswerte verbessern sich. Das nächste Sonntagsgebet könnte unter "veränderten Umständen" stattfinden, hieß es.

Postkarte mit Abbildung von Papst Franziskus / © Gregorio Borgia (dpa)

Langsam aber stetig schreitet die Genesung von Papst Franziskus voran. In den vergangenen drei Tagen seien die Entzündungswerte weiter zurückgegangen, Atmung und Sprechfähigkeit hätten sich erneut "leicht verbessert", sagte Papst-Sprecher Matteo Bruni am Freitag vor der Presse.

Möglicherweise zeigt sich das erkrankten Kirchenoberhaupt bald öffentlich. Das nächste Sonntagsgebet könnte unter "veränderten Umständen", also anders als an den vergangenen Sonntagen stattfinden, hieß es. Seit dem mittlerweile beendeten 38-tägigen Klinikaufenthalt des Papstes wurde die geplante Ansprache stets schriftlich verbreitet. Am 23. März, dem Tag seiner Entlassung, hatte sich Franziskus kurz auf dem Balkon der Gemelli-Klinik gezeigt, jedoch mühevoll nur wenige Worte gesprochen.

Viel Ruhe und Arbeit in Maßen

Der 88-Jährige, der unter zeitweise lebensbedrohlichen Atemwegsinfektionen litt, erhalte weiterhin seine medikamentöse Behandlung sowie Physiotherapien für Atmung und Motorik. Gleiches gelte für Sauerstoffgaben - hohe in der Nacht, niedriger dosierte am Tag. An die ärztlich verordnete Ruhe hält sich Franziskus offenbar. Den Angaben zufolge soll er seine Wohnung im vatikanischen Gästehaus Santa Marta bislang nicht verlassen und auch keinen "besonderen" Besuch empfangen haben. Der Papst arbeitet in Maßen und verfolgt Vatikan-Ereignisse über einen Bildschirm.

Gemelli-Klinik

Die Gemelli-Klinik ist das akademische Lehrkrankenhaus der Katholischen Universität «Sacro Cuore» in Rom. Das Klinikum nahm seinen Dienst 1964 auf, es gilt als eines der besten Krankenhäuser Roms. Seinen Namen verdankt es dem Mediziner und Psychologen Pater Agostino Gemelli (1878-1959).

Nach dem plötzlichen Tod von Johannes Paul I. (1978) wurde im zehnten Stock der Klinik ein eigenes Appartement für Päpste reserviert. Bis dahin wurden sie im Falle einer Erkrankung im Vatikan oder am Sommersitz Castel Gandolfo medizinisch behandelt.

Gemelli-Klinik in Rom (dpa)