Ein Jura-Studium hatte Jörg Stockem begonnen, um vielleicht Staatsanwalt zu werden. Als er einmal gefragt wurde, ob nicht auch der Priesterberuf für ihn in Betracht käme, war dies der Impuls, über eine geistliche Berufung nachzudenken und genau diesen Weg einzuschlagen.
Jörg Stockem studierte Theologie in Bonn und München. Kurz vor dem Welt-jugendtag in Köln (2005) wurde er zum Priester geweiht. Seinen Dienst als Kaplan versah er in Wuppertal-Elberfeld, in Bad Münstereifel und in Brühl. Von 2013 bis zum Herbst 2020 war er leitender Pfarrer des Seelsorgebe-reichs "Bornheim – An Rhein und Vorgebirge".
Die Berufung an den Dom erfolgte völlig überraschend – am 1. November 2020 nahm Stockem den Dienst als Domvikar auf. Einige seiner Aufgaben: Gottesdienste feiern, Beichte hören, seelsorgliche Gespräche, Betreuung der Lektoren, der Kommunionhelfer, des Domehrendienstes und der Gebets-wache sowie die Vorbereitung und Durchführung der Martinsfeier und der Sternsingeraktion. Seit dem Herbst 2021 ist er auch Domzeremoniar – eine umfangreiche Tätigkeit, die vor allem darin besteht, große Gottesdienste vorzubereiten und dafür zu sorgen, dass alles wie abgesprochen funktioniert – wie eine Art geistlicher Regisseur. Hinzu kam überdies die Zuständigkeit für die Domministranten.
Die nach Worten von Bischof Stefan Oster herausforderndste Persönlichkeit der Weltgeschichte ist seine Lieblingsfigur in der Bibel: Jesus – wahrer Mensch und wahrer Gott. Die Beziehung zu ihm mache zufrieden und glücklich. Und er zeige auch, wie wir die großen Fallen und Abwege in unserer Welt meiden können, die uns letztlich nicht glücklich machen.
Am Priesterberuf und insbesondere an seinen Aufgaben als Domvikar faszinieren Jörg Stockem die Lebens- und Glaubensgeschichten der Menschen. In und an jedem Anderen gebe es unendlich viel zu entdecken. „Daher freue ich mich, im Kölner Dom so viel Beichte hören und Glaubens-Gespräche führen zu können“, so Stockem.