In dem am Samstag verabschiedeten Text heißt es: "Mögen die bewaffneten Konflikte enden. Wir sagen: Schluss mit Atomwaffen und Minen. Nie wieder Vertreibungen, ethnische Säuberungen, Diktaturen, Korruption und Sklaverei!"
Blutbefleckte Erde mit Liebe reinigen
Und weiter: "Wir verpflichten uns, die durch Gewalt und Hass, durch soziale Benachteiligung und durch Korruption der Herzen mit Blut befleckte Erde wieder zu reinigen. Auf den Hass antworten wir mit Liebe."
Stellvertretend für Papst Franziskus unterzeichnete auf dem Petersplatz Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin die Erklärung, die von den Friedensnobelpreisträgern Nadia Murad und Muhammad Yunus verlesen wurde.
Zuvor hatten sich die Nobelpreisträger in dem zum Vatikan gehörenden Gebäude der "Cancelleria" im Zentrum Roms getroffen und den Text gemeinsam beschlossen.
Live-Übertragung des Friedens-Events
Die Unterzeichnung auf dem Petersplatz war umrahmt von zahlreichen Wort- und Musikbeiträgen und wurde im italienischen TV-Programm Rai Uno direkt übertragen.
Ein Grußwort von Papst Franziskus, der sich seit Mittwoch in der römischen Gemelli-Klinik aufhält, verlas Kardinal Mauro Gambetti.
Der Franziskaner ist Erzpriester des Petersdoms und leitet die vatikanische Stiftung "Fratelli tutti", die als Veranstalterin des Ereignisses in Erscheinung trat.
"Großes spirituelles Bündnis" für Menschenwürde
In dem Grußwort des Papstes heißt es: "In unserer von Gewalt und Krieg zerrissenen Welt genügen nicht kleine Veränderungen und Anpassungen. Nur ein großes spirituelles und soziales Bündnis, das in den Herzen entsteht und um die Geschwisterlichkeit kreist, kann die Heiligkeit und Unverletzlichkeit der Menschenwürde wieder in den Mittelpunkt stellen."
Zu den Unterzeichnern des Appells von Rom gehören der kolumbianische Ex-Präsident Juan Manuel Santos, der langjährige costaricanische Präsident Oscar Arias und der Staatschef von Osttimor, Jose Ramos-Horta.
Papst-Abwesenheit ließ Besucher ausbleiben
Wegen der Abwesenheit des Papstes kamen mit rund 10.000 Teilnehmern weit weniger Menschen als ursprünglich geplant zu der Veranstaltung auf dem Petersplatz.
An der etwa zeitgleich auf der anderen Tiber-Seite veranstalteten Pride-Parade für die Rechte sexueller Minderheiten nahmen nach Polizeiangaben etwa 40.000 Menschen teil.