Ich fand es immer sehr schön, dass dieser Tag, an dem die schwangere Maria der ebenfalls schwangeren Elisabeth begegnet, in unseren Klöstern der Wahltag der Priorinnen ist.
Natürlich sind in den letzten Tagen meine Gedanken immer mal wieder zurückgewandert ins letzte Jahr, zu den letzten Wochen und Tagen meiner Amtszeit als Priorin in Köln, zum Wahltag am 2. Juli 2022, zu den Wochen danach und dem Aufbruch nach Angermund. Es ist nicht leicht, mental wie emotional zu erfassen, was in diesem einen Jahr alles geschehen ist. Kaum zu glauben! Mein persönlicher innerer Grundton ist dabei eine ganz große Dankbarkeit. Auch dies passt bestens zum Fest der Visitatio: Es geht um neues Leben und um eine ganz große Verheißung!
Nun aber zu dem, was uns da in letzter Zeit so alles konkret „heimgesucht“ hat 😊. Mein 33. Wochenbericht ist nun eigentlich ein „Zwei-Wochen-Bericht“ geworden. Es war einfach so viel los, dass ich nicht zum Schreiben gekommen bin. Also der Reihe nach…
Am 19. Juni kamen Sr. Theresia und Sr. Hanna aus Osnabrück zu uns. Sr. Theresia war uns während ihrer Ferien hier in Angermund ein lieber Gast. Das große Auto, das Sr. Hanna fuhr, war voll mit Bildern von Sr. Eva-Maria. Vor allem waren darin die insgesamt 13 (!) Bilder, die sie für die Wände unseres Oratoriums gemalt hat. Wir sind fasziniert, wie gut sie dorthin passen! Das Ganze ist nun eine stimmige, zu einem Gebetsraum bestens passende Einheit. Jan hat die kleineren Bilder schon aufgehängt. Für die größeren müssen erst noch längere Stahlnägel gekauft werden. Wir sagen Sr. Eva-Maria und der Gemeinschaft in Osnabrück von Herzen: Vergelt’s Gott! Damit erhält die herzliche Beziehung unserer Gemeinschaften noch einmal einen ganz neuen, bleibenden Ausdruck!
Etwas später am selben Tag kam Lilian hier an. Sie war über Karneval schon einmal bei uns und möchte nun für drei Monate hier mitleben. Lilian ist (fast) 20 Jahre jung, d.h. wir haben bald das Vergnügen, gleich zwei runde Geburtstage zu feiern. Mehr verraten wir aber noch nicht 😉…
In derselben Woche erlebten wir auch noch eine sehr schöne, internationale Hochzeit, eine Trauerfeier, mehrere Gruppen und eine ganze Reihe Einzelgäste… Auch Handwerker waren wieder da. Unser Schreiner hat zusammen mit seiner Frau, ebenfalls am 19. Juni, den lag ersehnten Sakristei-Schrank aufgebaut.
Am 22. Juni erreichte uns, zunächst per Mail, am 24. Juni dann per Post, die Urkunde meiner Nachfolgerin als Priorin in Köln, Sr. Veronica, mit meiner Ernennung zur örtlichen Oberin. Dies ist ein erster Schritt in der Umsetzung all dessen, was da durch das Indult aus Rom vom 18. März kirchenrechtlich bereits Wirklichkeit geworden ist und was es braucht, um einem Kloster Dauer zu verleihen. Für uns ein Grund zum Feiern 😊!
Eine echte „Heimsuchung“ im üblichen Sinne sind die Waschbären in unserem Garten. Diese äußerlich niedlichen Tiere sind ziemlich aggressiv und eine echte Plage. Wir lassen, seit wir dies entdeckt haben, nachts kein Futter mehr im Futterbaum hängen – Sr. Rafael hängt es abends jetzt immer ab… Sie kommen trotzdem immer wieder, machen eine ziemliche Randale und beschädigen die Rinde vom Baum. Es ist ihre Natur…
Wie friedvoll, genügsam, elegant und erstaunlich aktiv, ja manchmal fast schnell und geradezu akrobatisch ist dagegen Coco unterwegs 🙃 😉…