...in Form eines Zettels an meiner Bürotür, auf dem zu lesen war, dass Sr. M.C., die nach 10 Tagen Ferien gerade ihre Exerzitien begonnen hatte, Corona positiv ist.
Da ich als einzige direkten Kontakt zu ihr hatte, holte ich mir schnell eine FFP2-Maske und ging auf Abstand. Wir haben Glück gehabt. Niemand hat sich angesteckt. Die Schwester wurde dann am Abend von zwei Mitschwestern mit dem Auto abgeholt. (...)
Kabelsalat und Rauchmelder made in China
Am Montag kamen zwei junge Techniker und machten sich ans Werk, die Technik für die Brandwarnanlage zu installieren. Im Keller wurden viele Meter Kabel verlegt. Ich musste lachen, als sie erzählten, sie müssen aufpassen, dass sich keine unerwünschten Knoten bilden – wie beim Nähgarn ;). Nächste Woche kommen sie noch einmal und dann heißt es: warten, bis die Rauchwarnmelder, die in China hergestellt werden, geliefert werden…
Bilder, Bauhaus, Badewannen
Wie schon berichtet, waren wir diese Woche intensiv mit der Einrichtung von Zimmern beschäftigt. Ich finde das Ergebnis sehr sehenswert. Sehr hilfreich waren dabei die Bilder von Jans Vater (Pfarrer Jan Opiéla Anm. d. Red.). Wie gut, dass da noch viele nachkommen! Auch im Kreuzgang und auf den anderen Gängen haben wir damit gespielt. Besonders gut gefällt mir trotz seinen ernsten Themas, unserer begrenzten Lebenszeit, ein Bild im Kreuzgang, weil es – wie ein Fenster – eine Perspektive durch den Backstein hindurch eröffnet.
Nun aber sind wir mit dem Material am Ende. Morgen früh geht es deshalb in den riesigen Bauhaus-Markt nach Duisburg-Großenbaum und dann – so bald als möglich – auch noch einmal nach Ikea.
Richtig schwierig ist es, einen Installateur zu finden, der sich die Badezimmer einmal anschaut. Wir werden deshalb zunächst die Badewannen, da wo es geht, selbst so umrüsten, dass man darin auch duschen kann.
Die ersten Gästen sind da
Die Messen waren diese Woche wieder verblüffend gut besucht. Auch zur Vesper waren fast täglich zusätzliche Sänger oder Sängerinnen da. Mittwochabend fand in unserer Kirche ein Sechswochenamt statt. Der Gottesdienst war mit rund 25 Personen gut besucht, ähnlich die Messe am Freitag (hl. Ursula). Umso überraschter waren wir, dass auch heute gut 50 Menschen an der Sonntagsmesse teilgenommen haben. Die ersten tiefer gehenden Kontakte wachsen bereits…
Es hat uns in unseren Gesprächen diese Woche mehrfach beschäftigt, dass die Begegnung mit den Menschen hier direkter und irgendwie tiefer ist, als wir das mit den Gästen in Köln erlebt haben. Das liegt sicher zu einem großen Teil am Gebäude, das eben nicht auf "Trennung von der Welt“ abzielt – wie es eine neogotische Klosteranlage, sozusagen "von Natur aus“, tut – sondern auf Begegnung und Miteinander.
Wir freuen uns allerdings auch bereits darauf, wenn Herr F. die Klausurtüren installiert, was sich wegen der langen Wartezeiten für die Lieferung von Glas noch bis etwa Mitte November verzögern wird. Zur Nähe gehört eben auch die Möglichkeit zur Distanz und der eigene Lebensraum.
Es war sehr schön mit den ersten Gästen an diesem Wochenende, die sich hier sehr wohl gefühlt haben und mit dem, was sie vorgefunden haben, bestens zufrieden waren. Die Arbeit ging Hand in Hand, was bei allem Zusatzaufwand – oft bis in den späten Abend hinein – eine gute Erfahrung ist. Dass die Energie dann noch zum Äpfelschälen und Kuchenbacken reicht, gehört zum „Zauber des Anfangs“. Der verleiht eine Menge Schwung.
Die Messe heute, in der einer der Gäste Orgel gespielt und einige andere zwei Einlagen à cappella gesungen haben, war für alle ein Geschenk, was von zahlreichen Besuchern auch ins Wort gebracht wurde. Es wird "geistliche Dichte“ erlebt und es wurde gesungen, dass die Wände wackelten.