Harry und Meghan benennen zweites Kind nach Queen und Diana

Adelstitel könnte später kommen

Prinz Harry und Herzogin Meghan haben ihr zweites Kind nach der Queen und Prinzessin Diana benannt. Lilibet ist das elfte Urenkelkind der Queen. Bald steht die Taufe an, vielleicht mit einem alten Bekannten der Familie.

Harry und Meghan sind zum zweiten Mal Eltern geworden / © Dominic Lipinski/PA Pool (dpa)
Harry und Meghan sind zum zweiten Mal Eltern geworden / © Dominic Lipinski/PA Pool ( dpa )

DOMRADIO.DE: Lilibet Diana Mountbatten-Windsor klingt hübsch, was ist die Geschichte zu dem Namen?

Helmut Pathe (DOMRADIO.DE-Königshausexperte): Viele Kolleginnen und Kollegen, die sich mit den Royals beschäftigen, haben angenommen, dass das vor allen Dingen eine Art Friedensangebot an die königliche Familie sein soll. Denn Lilibet ist der Spitzname für Queen Elizabeth. Ich bin mir aber da nicht so ganz sicher. Denn wollten Sie zum Beispiel, dass ihr Spitzname aus der frühesten Kindheit später mal an ein Enkelkind weitergegeben wird? Und Lilibet ist eben der Name von ihr selber für sich selber gewesen, als sie noch nicht Elizabeth aussprechen konnte, hat sie von sich selbst immer als Lilibet gesprochen.

DOMRADIO.DE: Hat sich Queen Elizabeth auch zu dieser Namensgebung und überhaupt zur Geburt geäußert?

Pathe: Ja, sehr formell allerdings. Das hat das Königshaus dann schon getan. Man gratulierte sehr herzlich, aber eben sehr formell. Und das ist für mich so ein kleiner Rückschluss dazu, dass Elizabeth vielleicht nicht ganz amused ist. Aber was soll's. So wird das Kind nun heißen.

DOMRADIO.DE: Ein Titel wird das Baby nicht haben. Was hat dieses Kind jetzt mit der britischen Thronfolge noch zu tun?

Pathe: Einen Titel könnte sie bekommen, wenn die Queen gestorben ist. Denn erst die Enkelkinder von amtierenden Monarchen können dann Prinzessin oder Prinz genannt werden. Mit der Thronfolge ist es recht klar: Nach ihrem Großvater Charles und William und dessen Kinder und ihrem Vater und ihrem Bruder steht sie dann an achter Stelle in der Thronfolge.

DOMRADIO.DE: Wie ist es denn mit der Taufe der kleinen Lili?

Pathe: Dazu ist heute noch gar nichts bekannt. Und jetzt spekuliere ich mal ein bisschen. Ich kann mir gut vorstellen, dass Bischof Michael Curry, der zu ihrer Hochzeit damals in Westminster gepredigt hat und eine sehr dolle Predigt gehalten hat, er ist Vorsitzender der Episkopalkirche, der Schwesterkirche der Church of England in Amerika, dass er gebeten wird, die Taufe durchzuführen. Das ist aber heute noch kein Thema. Ich könnte es mir aber vorstellen, dass es so geht.

DOMRADIO.DE: Am 1. Juli 2021 wäre Oma Diana 60 Jahre alt geworden. Anlässlich dieses Geburtstages von Lady Diana wollten, so war eigentlich der Plan, die Brüder William und Harry eine Statue von ihrer Mutter vor dem Kensingtonpalast enthüllen. Wird es dazu kommen?

Pathe: Auf jeden Fall. Die Brüder haben sich auf einen Entwurf des Bildhauers Ian Rank-Broadley geeinigt und da schien dies erst einmal möglich. Aber man muss nun sagen, sie sind nach wie vor nicht die besten Freunde im Augenblick. Ich denke mal, Harry wird kommen, um mit seinem Bruder diese Statue zu enthüllen. Für seine Frau gilt natürlich das, was schon zur Beerdigung von Prinz Philip galt. Da war Meghan noch hochschwanger. Jetzt wären es dann drei Wochen nach der Entbindung. Da werden die Ärzte ja auch raten: Nein, fliegen Sie nicht nach Großbritannien und lassen Sie Ihr Kind nicht jetzt schon so früh alleine. Ich gehe davon aus, dass Harry kommen wird, mit seinem Bruder das machen wird. Ob sie eine gemeinsame Rede halten oder jeder eine für sich, darüber ist auch schon spekuliert worden. Da gibt's aber noch nichts Neues.

DOMRADIO.DE: Die Times hat auf ein weiteres interessantes Detail hingewiesen. Was ist das?

Pathe: Das finde ich ganz amüsant und sollte man nicht außer Acht lassen. Lilibet Diana ist ja nun in Amerika geboren und wer in Amerika geboren ist, kann auch da Präsidentin werden. Also diese Möglichkeit steht ihr durchaus offen. Aber ich denke mal, die Amerikaner können ganz beruhigt abwarten, wie sich das mit ihr weiterentwickelt. Aber möglich ist es nach der amerikanischen Gesetzeslage. Und man sollte ja wissen, Amerika war mal eine Kolonie des britischen Empires.

Das Interview führte Uta Vorbrodt.


Helmut Pathe (privat)
Quelle:
DR