Meghan und Harry, die im vergangenen Jahr unter großen Schlagzeilen die britische Königsfamilie verlassen hatten, sprachen über eine angebliche "heimliche Hochzeit" in einem großen Fernsehinterview mit der US-Moderatorin Oprah Winfrey Anfang März. Drei Tage vorher habe die Zeremonie auf Schloss Windsor stattgefunden. Herzogin Meghan sprach im Interview von einer Privatzeremonie, bei der nur das Paar und der Erzbischof anwesend waren. Welby widerspricht nun dieser Darstellung.
Solch eine "heimliche Hochzeit" habe es nie gegeben, so der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, in einem Interview, das diese Woche unter anderem in der "Welt" und der italienischen Zeitung "La Repubblica" abgedruckt wurde. Zumindest sei er an solch einer Zeremonie nicht beteiligt gewesen.
"Ich habe die Urkunde unterschrieben"
Welby: "Ich habe mehrere private und pastorale Gespräche mit dem Herzog und der Herzogin von Sussex vor der Hochzeit geführt. Die rechtlich verbindliche Hochzeit fand an einem Samstag (19. Mai 2018) statt. Da habe ich die Hochzeitsurkunde unterschrieben. Das ist ein rechtlich verbindliches Dokument. Wenn ich von einer anderen Hochzeit gewusst hätte, wäre das eine ernsthafte Straftat gewesen.“
Dass es allerdings ein Treffen der Verlobten mit Welby gab, weist der Erzbischof nicht zurück, es habe sich dabei aber nicht um eine Trauung gehandelt. Zum Inhalt des Gesprächs wollte er sich nicht äußern: "Wenn Sie jemals mit einem Priester reden, dann können Sie erwarten, dass dieses Gespräch privat bleibt".
In der anglikanischen Kirche gibt es unterschiedliche Auslegungen, ob die Eheschließung als Sakrament zu betrachten ist. Vor allem die "High Church", die in ihrer Anmutung der katholischne Kirche ähnelt, vertritt diese Auffassung. Für alle Briten ist aber die Eheschließung ein rechtlich bindender Vertrag, der unter Zeugen abgeschlossen werden muss.