In der Basilika St. Lorenz in Kempten im Allgäu ist am Freitag die bundesweite Aktion Dreikönigssingen 2024 eröffnet worden. 650 Sternsinger und 150 Begleiterinnen und Begleiter aus ganz Deutschland feierten den Gottesdienst mit dem Augsburger Bischof Bertram Meier, dem Präsidenten des Kindermissionswerks "Die Sternsinger", Pfarrer Dirk Bingener, und dem Bundespräses des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend, Stefan Ottersbach.
In den kommenden Tagen werden wieder Tausende Mädchen und Jungen als Heilige Drei Könige verkleidet von Tür zu Tür ziehen, um Spenden für bedürftige Kinder zu sammeln. Dabei bringen sie über den Türen die Aufschrift "20 C M B 24" an (Christus mansionem benedicat, lateinisch: Christus segne dieses Haus).
Recht auf eine gesunde Umwelt
Das Motto der 66. Aktion Dreikönigssingen lautet "Gemeinsam für unsere Erde - in Amazonien und weltweit". Das Thema solle auf das Recht auf eine gesunde Umwelt aufmerksam machen, hieß es. In der Vorbereitung auf die Spendensammelaktion hätten sich die Kinder und Jugendlichen darüber informiert, wie die Projektpartner der Sternsinger junge Menschen am Amazonas dabei unterstützten, ihre Umwelt und ihre Kultur zu schützen.
"Unsere Welt ist zerbrechlich und wir sind mit schuld daran, wenn sie zerbricht", sagte Bischof Meier. Der Amazonas-Regenwald sei ein einzigartiger Naturraum. Das Abholzen aus wirtschaftlichen Interessen sei nicht nur schädlich für das weltweite Klima, besonders hart treffe die Zerstörung die Menschen, deren Lebensraum bedroht sei.
Getragen wird die Aktion Dreikönigssingen vom Aachener Kindermissionswerk "Die Sternsinger" und vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Die Spenden, die die Sternsinger sammeln, fließen in Hilfsprojekte für Kinder in rund 100 Ländern weltweit. Im vergangenen Jahr kamen bei der nach eigenen Angaben "weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder" rund 45,5 Millionen Euro zusammen. Seit dem Start der Aktion Dreikönigssingen 1959 sammelten die Sternsinger insgesamt 1,3 Milliarden Euro für Projekte für benachteiligte und Not leidende Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa.
Ökumenische Abschluss-Andacht am Mittag
Nach dem Eröffnungsgottesdienst zogen die Sternsinger zum Kemptener Rathaus, um dort den Segen anzuschreiben. Bei der Ökumenischen Abschluss-Andacht am Mittag sollte dann der Staffelstern an Sternsinger aus dem Erzbistum Paderborn übergeben werden. Dort wird die 67. Aktion Dreikönigssingen 2025 am 28. Dezember 2024 eröffnet.
Die Sternsinger besuchen auch die Führungsspitzen von Kirche und Staat. Am 1. Januar werden den Angaben zufolge Sternsinger aus Stukenbrock-Senne im Erzbistum Paderborn in Rom am Neujahrsgottesdienst mit Papst Franziskus teilnehmen. Sternsinger aus dem Bistum Limburg werden Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 6. Januar den Segen überbringen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) empfängt Anfang Januar Sternsinger aus allen 27 deutschen Diözesen in Berlin. Am 10. Januar werden Sternsinger aus sechs europäischen Ländern im Europaparlament in Brüssel erwartet.
Die Tradition des Sternsingens wurde 2015 in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. 2004 wurden die Sternsinger in Münster mit dem Westfälischen Friedenspreis ausgezeichnet.