Das schrieb er in einem Beitrag für "Die Tagespost". Dahinter stecke oft nicht nur die Angst vor einem schmerzvollen, womöglich von der Intensivmedizin sinnlos hinausgezögerten Sterbeprozess. Stimmen aus Theologie und Kirche beklagten, dass hinter diesem Wunsch häufig auch ein "falsches Autonomieverständnis" stehe, so der Bischof.
Demnach wollten Betroffene um jeden Preis verhindern, von anderen in der Endphase des Lebens abhängig zu werden. "Weil das Leben indes ein Geschenk Gottes ist, hat kein Mensch das Recht, über seinen eigenen Tod zu verfügen. Das von Gott geschenkte Leben lässt sich nicht einfach zurückgeben", erklärte Algermissen.
"Nicht verhandelbar"
Der Katechismus der Katholischen Kirche bringe es in seiner Nummer 2277 auf den Punkt: "Eine Handlung oder eine Unterlassung, die von sich aus oder der Absicht nach den Tod herbeiführt, um dem Schmerz ein Ende zu machen, ist ein Mord, ein schweres Vergehen gegen die Menschenwürde und gegen die Achtung, die man dem lebendigen Gott, dem Schöpfer, schuldet."
Tatsächlich, so der Bischof, gebe es ethische Grundeinstellungen, die für die katholische Kirche "nicht verhandelbar sind und niemals sein werden. Andernfalls würde sie dem 'Evangelium des Lebens' untreu."