Von den 200 Millionen Euro werden 156 Millionen für direkte Nothilfe oder in Schwierigkeiten geratene Einrichtungen unter den Diözesen verteilt, wie die Bischofskonferenz (Mittwoch) in Rom
mitteilte.
Das Geld stammt demnach aus der staatlich erhobenen Religions- und Kultursteuer, der Hauptfinanzierungsquelle der katholischen Kirche in Italien; sie war im Haushalt für den Unterhalt von Kirchengebäuden vorgesehen. Die Gesamtsumme der Steuerzuwendung betrug 2019 rund 1,07 Milliarden Euro.
Weiter hieß es, die Sondermittel würden Ende April ausgezahlt und müssten bis Jahresende aufgebraucht werden. Über die Verwendung sei genau Rechenschaft abzulegen.
Folgen der Pandemie: Veränderte Wirtschaft nötig
Zugleich forderten die Bischöfe einen grundlegenden Kurswechsel in der Wirtschaft. Nach der Corona-Krise werde nichts mehr sein wie früher, heißt es in einer Botschaft der Bischofskonferenz.
Angesichts der Folgen der Pandemie für unterschiedliche Sektoren, aber auch für Personen in prekären Arbeitsverhältnissen wie kleine Selbstständige, irregulär Beschäftigte oder befristet Angestellte sei eine Wirtschaft nötig, die den Menschen in den Mittelpunkt stelle und auf Nachhaltigkeit ausgerichtet sei.
Bessere Verteilung des Wohlstands
Eine alternative Wirtschaft sei "nicht nur möglich, sondern der einzige Weg", heißt es in dem Dokument der Kommission für Soziales und Arbeit. Die Bischöfe riefen zu Offenheit gegenüber
wissenschaftlichem und technologischem Fortschritt auf. Dieser müsse von der Politik aber richtig angewendet werden und zu einer besseren Verteilung des Wohlstands führen. Nötig sei der Einsatz von allen, auch von Konsumenten.
Weiter hieß es, die Kirche spüre in diesen Wochen die wirtschaftliche Last und Verantwortung bei Institutionen wie Schulen, Pflegeheimen und Kooperativen. In Einrichtungen ohne Gewinnerzielungsabsicht seien die wirtschaftlichen Puffer sehr begrenzt.