Amazonas-Synode soll über neue Wege in Seelsorge beraten

Beschränkte Regelungen?

Neue Wege in der Seelsorge sowie Umweltschutz - das sind die Themen der für Herbst 2019 geplanten Amazonas-Synode. Das teilte der Vatikan am Samstag mit.

Kinder sitzen auf gefällten Bäumen in der Amazonas-Region von Peru / © Rodrigo Abd (dpa)
Kinder sitzen auf gefällten Bäumen in der Amazonas-Region von Peru / © Rodrigo Abd ( dpa )

Festgelegt wurden sie beim ersten Vorbereitungstreffen, das am Donnerstag und Freitag in Rom stattfand. Wie der Vatikan am Samstag mitteilte, wurde dabei das Vorbereitungsdokument beschlossen, das in Kürze an die betroffenen Bischofskonferenzen und Organisationen verschickt werden soll - einschließlich eines Fragebogens.

Die für Oktober 2019 geplante Bischofssynode trägt den Titel "Amazonien - neue Wege für die Kirche und eine ganzheitliche Ökologie". Erste Überlegungen für ein solches Projekt hatte Papst Franziskus bereits im Mai 2017 geäußert. Begonnen habe der Prozess bereits mit seinem Besuch im peruanischen Puerto Maldonado am 19. Januar dieses Jahres, hieß es. Dabei hatte der Papst immer wieder betont, wie wichtig die Erfahrung der indigenen Völker Amazoniens sowohl für die Kirche wie für die ganze Menschheit sei. Zugleich kritisierte er scharf eine wachsende Bedrohung dieser Völker.

Spekulationen um viri probati

Gleichzeitig wird im Zusammenhang mit der Amazonas-Synode darüber spekuliert, ob die katholische Kirche den Pflichtzölibat für Priester teilweise lockert. In dem dünn besiedelten Gebiet mit weit verstreuten Gemeinden und wenigen Priestern könnten lebenserfahrene verheiratete Männer (viri probati) zu Priestern geweiht werden. Einen entsprechenden Vorschlag machte etwa der langjährige Amazonasbischof Erwin Kräutler. Inzwischen wird auch im Vatikan über solche beschränkten Regelungen nachgedacht, ohne allerdings den Zölibat ganz aufheben zu wollen.

Dem Vorbereitungsgremium für die Synode gehören unter Leitung des Generalsekretärs der Bischofssynode, Kardinal Lorenzo Baldisseri, 18 Mitglieder des Synodenrates an sowie 13 externe Experten verschiedener Disziplinen. An dem Treffen nahm auch ein Vertreter indigener Völker aus Amazonien teil.

Das Gebiet Amazonien entspricht etwa dem Einzugsgebiet des Amazonas-Flusses in den Staaten Brasilien, Peru, Venezuela, Bolivien und Kolumbien. Es bedeckt fast die gesamte nördliche Hälfte des Kontinents Südamerika und gilt als eines der wichtigsten Ökosysteme der Welt.


Quelle:
KNA
Mehr zum Thema