Amnesty-Jahresbericht zur Todestrafe

Zahl der Hinrichtungen sinkt

​Die Anzahl der weltweiten Hinrichtungen geht laut einem Bericht von Amnesty International zurück. 2018 seien mindestens 690 Menschen in mindestens 20 Ländern exekutiert worden, teilte die Menschenrechtsorganisation mit.

Hinrichtungsraum in den USA / © Kiichiro Sato (dpa)
Hinrichtungsraum in den USA / © Kiichiro Sato ( dpa )

Demnach sind im vergangenen Jahr 303 Menschen weniger hingerichtet worden als 2017. "Der Rückgang der weltweit dokumentierten Hinrichtungen gibt die Richtung vor: 142 Staaten wenden die Todesstrafe heute nicht mehr an, 1987 waren es nur 69 - das ist eine wichtige Entwicklung zu einer Welt ohne Hinrichtungen", sagte der deutsche Generalsekretär von Amnesty International, Markus N. Beeko.

In mindestens 20 Staaten seien im vergangenen Jahr aber noch Menschen exekutiert worden - 2017 waren es demnach noch 3 Länder mehr.

China führt die Liste an

Schätzungen von Amnesty International zufolge wurden in China 2018 tausende Menschen hingerichtet - das Land bleibt damit auf Platz eins der Liste mit den meisten Hinrichtungen.

Der Iran habe mindestens 253 dokumentierte Todesurteile vollstreckt, Saudi Arabien 149 und Vietnam und der Irak mindestens 85 und 52. Der Iran verhänge zudem weiterhin Todesurteile gegen Menschen, die zum Zeitpunkt ihres mutmaßlichen Verbrechens unter 18 Jahre alt gewesen seien, hieß es.

Geständnisse oft unter Folter

"In vielen Staaten werden Todesurteile auf Grundlage von unter Folter erpressten Geständnissen und unfairen Gerichtsverfahren gefällt", berichtete Beeko.

Die Staatengemeinschaft sollte in Staaten, die die Todesstrafe praktizieren, zumindest auf die Einhaltung des absoluten Folterverbots, das Recht auf Anhörung, auf einen Rechtsbeistand sowie auf ein faires Gerichtsverfahren dringen, forderte der deutsche Generalsekretär.


Quelle:
KNA
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