"Wir brauchen verlässliche Angebote für Menschen jenseits der 60, um eine soziale Isolation gerade auch in Krisenzeiten zu vermeiden", erklärte der Caritasdirektor im Bistum Aachen, Burkard Schröders, am Montag in Düsseldorf stellvertretend für die fünf Diözesanverbände in NRW.
Leistungen wie Seniorenbüros und Begegnungsstätten lägen im Ermessen der Städte und Gemeinden. "Ist die Haushaltslage ohnehin eng, fallen genau diese Angebote oft hinten rüber", sagte Schröders. "Genau das gilt es zu verhindern, indem das Angebot gesetzlich verankert wird."
Angst vor Vereinsamung
Während des Corona-Lockdowns im Frühjahr seien die sozialen Kontakte vieler Senioren, die ohnehin oft gering seien, noch weiter zurückgegangen, hieß es. Die Menschen hätten Angst vor Vereinsamung. Die Caritas in NRW forderte einen verbindlich finanzierten Standard in der Seniorenarbeit mit einem fixen Basisbudget pro Einwohner ab 60 Jahren in jeder Kommune.
Einsame und hilfsbedürftige alte Menschen würden zunehmend verletzlicher, erklärte der katholische Sozialverband. Sie bräuchten passgenaue Angebote, um ihre jeweilige Lebenslage zu stabilisieren. Dabei sei Seniorenarbeit angesichts einer älter werdenden Gesellschaft nicht allein über Ehrenamtliche leistbar, sondern müsse von Hauptamtlichen professionell begleitet werden.