Arche-Gründer Bernd Siggelkow erhält Bambi für sein Lebenswerk

"Wir lassen kein Kind allein"

Kein Urlaub, keine Ausflüge, manchmal nicht genug zu essen: Millionen Kinder in Deutschland sind arm oder von Armut bedroht. Das Kinderhilfswerk "Arche" kämpft dagegen. Dafür wurde der Gründer jetzt ausgezeichnet.

Bernd Siggelkow, Gründer des Kinderhilfswerks "Arche" / © Bernd Weißbrod (dpa)
Bernd Siggelkow, Gründer des Kinderhilfswerks "Arche" / © Bernd Weißbrod ( dpa )

Der Gründer des christlichen Kinder- und Jugendhilfswerks "Die Arche", Pastor Bernd Siggelkow (60), hat am Donnerstagabend in München den goldenen Bambi für sein Lebenswerk erhalten. Das teilte das Hilfswerk in Berlin mit.

1995 eröffnete der gebürtige Hamburger eine erste Suppenküche in Berlin-Hellersdorf als Anlaufstelle für emotional und körperlich ausgehungerte Kinder. Heute besuchen nach Angaben der "Arche" bis zu 10.000 Kinder und Jugendliche die mittlerweile 34 Standorte in ganz Deutschland sowie in Polen und der Schweiz.

Er weiß, wie sich Armut anfühlt

Siggelkow sei selbst auf St. Pauli unter sehr schwierigen Bedingungen aufgewachsen, so das Hilfswerk weiter: "Seine Mutter verließ von heute auf morgen die Familie. Der junge Bernd und sein Bruder waren allein mit einer kranken Großmutter und einem überforderten Vater. Der studierte Theologe weiß somit ganz genau, wie sich von unserer Gesellschaft ausgegrenzte Kinder und Jugendliche fühlen."

Bernd Siggelkow ist Preisträger in der Kategorie "Stille Helden" / © Felix Hörhager (dpa)
Bernd Siggelkow ist Preisträger in der Kategorie "Stille Helden" / © Felix Hörhager ( dpa )

Wichtig sei Siggelkow, dass Kinder und Jugendliche in der Arche Menschen finden könnten, "die an sie glauben, auch wenn das sonst niemand tut". Er wolle Kinder in ihrer Persönlichkeitsentwicklung stärken und ihnen immer wieder sagen, dass sie etwas Besonderes seien.

Sein Ziel sei es, so der Pastor weiter, "dass die Archen irgendwann überflüssig sind und alle Kinder und Jugendlichen am Erfolg unserer Gesellschaft partizipieren". Bis dahin aber sei es noch ein sehr weiter Weg, so Siggelkow: "In der Arche lassen wir kein Kind allein. Wir behandeln sie wie Könige und Königinnen, und das sollte überall in unserem Land so sein."

Quelle:
KNA