Teuffenbach stütze sich bei ihren Vorwürfen auf Archivfunde, welche "von ihr offensichtlich einseitig ausgewählt und interpretiert werden, um ihre Anschuldigungen zu stützen", heißt es in einer Erklärung, die vom Generaldirektor und der Generaloberin des Säkularinstituts der Marienschwestern, Bernd Biberger und Schwester M. Aleja Slaughter, unterzeichnet ist.
"Aussagen - auch wenn sie archiviert sind - stellen noch keine Fakten dar", so die auf der Homepage der Schönstätter Marienschwestern veröffentlichten Stellungnahme. "Den Vorwurf sowohl des Machtmissbrauchs als auch, wie von der Autorin behauptet, in einem Fall des sexuellen Missbrauchs weisen wir erneut zurück", heißt es dort.
Vorwürfe der Kirchenhistorikerin
Die in Rom tätige Kirchenhistorikerin von Teuffenbach wirft dem bis heute populären Gründer der internationalen Schönstatt-Bewegung, Pater Josef Kentenich (1885-1968), systematische Manipulation, Machtmissbrauch und sexuelle Übergriffe vor. Die Forscherin stützt sich unter anderem auf neu zugängliche vatikanische Dokumente aus der Zeit des Pontifikats von Papst Pius XII. (1939-1958).
Nach einem aufsehenerregenden Artikel vom Juli in der "Tagespost" legt sie nun Belege für ihre Anschuldigungen vor: "Vater darf das!" - so lautet der Titel des Buches, das im Bautz-Verlag erscheint. Es enthält Schilderungen mehrerer Schönstätter Marienschwestern über den fragwürdigen Führungsstil ihres Gründervaters.
Die Papiere stammen größtenteils aus dem Limburger Provinzarchiv der Pallottiner, deren Ordensgemeinschaft der Pater lange Zeit angehörte. Die Frauen schildern darin detailliert, wie der populäre Geistliche zahlreiche Regelverstöße begangen habe, etwa unzulässige Beichtpraktiken und körperliche Berührungen.