Bis zum 3. Oktober können Besucher im Schadow-Haus zahlreiche Fotografien betrachten, die Thomas 2010 bei der Inszenierung von Christian Stückl gemacht hatte.
Passion im Stile des Barocktheaters
Die Passionsfestspiele gehen auf ein Gelübde aus dem Jahre 1633 zurück. Seinerzeit blieb Oberammergau von der Pest verschont. Dafür gaben die Bewohner das Versprechen, alle zehn Jahre ein Passionsspiel aufzuführen. Im Stile des Barocktheaters stellen sie seitdem die Passion Christi als die zentrale Botschaft des Christentums vom Leiden, Tod und Auferstehung dramatisch auf der Bühne dar.
Nach den Worten des Kurators der Kunstsammlung des Deutschen Bundestages Andreas Kaernbach lassen die Exponate den Betrachter die Dramatik des Spieles "ebenso wie die traumverlorenen, meditativ-stillen Augenblicke nacherleben". Der Münchner Foto-Künstler konzentriere sich auf einzelne Szenen mit wenigen Akteuren und zeige oft nur eine einzelne Person.
Dramatische Hell-Dunkel-Szenerien
"Eine dramatische Beleuchtung lässt die markanten Gesichter der Laienschauspieler aufleuchten, holt sie aus dem Dunkel des Hintergrundes, dessen braun- bis schwarzfarbige Tonigkeit die mystische Aura von Zeitlosigkeit vermittelt", so Kaernbach. "Fast könnte man glauben, in Spaniens 'Goldenes Zeitalter' versetzt zu sein, als Maler wie Francisco de Zurbaran oder Jusepe de Ribera in der Nachfolge Caravaggios dramatische Hell-Dunkel-Szenerien für ihre Heiligengemälde schufen", so der Kurator.