Ausstellung widmet sich Leben des Dachau-Märtyrers Henkes

"Und wenn die Wahrheit mich vernichtet"

Eine Ausstellung in Rom zeigt noch bis zum 15. November Bilder vom Leben des deutschen Pallottiner-Paters Richard Henkes, der 1945 im KZ Dachau starb. Die Bilder stammen aus einem 2019 als "Graphic Documentary" erschienenen Buch.

Bild von Richard Henkes / © Julia Steinbrecht (KNA)
Bild von Richard Henkes / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Sie zeigen auf dramatische Weise das Wirken des im September 2019 seliggesprochenen Geistlichen, der im KZ starb, nachdem er sich dort als Freiwilliger bei der Pflege von tschechischen Typhuskranken angesteckt hatte.

Seither gilt der "Märtyrer der Nächstenliebe" als ein Brückenbauer zwischen Deutschen und Tschechen.

"Und wenn die Wahrheit mich vernichtet"

Zur Eröffnung im Deutschen Pilgerzentrum in Rom am Montagabend kamen neben einem Vertreter des Pallottiner-Ordens sowie des Bistums Budweis auch der deutsche und der tschechische Botschafter beim Heiligen Stuhl. Die Ausstellung trägt ebenso wie das Buch den Titel "Und wenn die Wahrheit mich vernichtet". Zeitgleich mit der Vernissage wurde auch erstmals die tschechische Ausgabe des Werks präsentiert.

Der aus dem Westerwald stammende Richard Henkes wurde 1900 geboren und wirkte als Seelsorger unter anderem im "Hultschiner Ländchen" im heutigen Tschechien. Nachdem er in Predigten die Ermordung Unschuldiger durch das Nazi-Regime kritisiert hatte, wurde er verhaftet. Er kam ins KZ Dachau, wo er bis zu seinem Wechsel in die Krankenpflege Zwangsarbeit leistete.

Pater Richard Henkes

Der deutsche Priester Richard Henkes ist am 26. Mai 1900 in Ruppach im Westerwald geboren und wurde 1925 in Limburg zum Priester geweiht. Er gehörte dem Orden der Pallottiner-Missionare an und war seit 1931 als Prediger und Exerzitienleiter in Oberschlesien tätig.

Mehrmals wurde er bei der Gestapo angezeigt. Im April 1943 wurde er in Ratibor wegen "Aufwiegelung des Volkes von der Kanzel" verhaftet und Mitte Juli ins KZ Dachau gebracht.

Pater Richard Henkes / © Archiv (Pallotiner)
Quelle:
KNA