Bätzing dankt Journalistenverband für kritische Begleitung

"Der Dienst von Medienschaffenden ist unverzichtbar"

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, dankt der Gesellschaft Katholischer Publizisten für ihre kritische Begleitung von Kirche und Gesellschaft. Momentan findet die Jahrestagung der GKP in Köln statt.

Selfie mit Bischof Bätzing und DBK-Sprecher Kopp / © Beatrice Tomasetti (DR)
Selfie mit Bischof Bätzing und DBK-Sprecher Kopp / © Beatrice Tomasetti ( DR )

"Es ist gut, dass wir diesen Verband in unserem Land haben, der seit seiner Gründung Medienschaffende zusammenführt, zu wichtigen medienpolitischen Debatten Stellung bezieht und kritisch das Wirken der Kirche begleitet", sagte er laut vorab verbreitetem Redemanuskript in einem Gottesdienst zum 75-jährigen Bestehen der GKP am Freitag in Köln.

Dank für Engagement

Er danke dem Verband für sein Engagement, "die Stimme des vielfältigen kirchlichen Handelns in der Öffentlichkeit hör- und sichtbar zu machen", fügte Bätzing hinzu: "Der Dienst von Medienschaffenden ist unverzichtbar - für die Gesellschaft und für die Kirche."

Im Journalismus und im Umgang mit Medien sei das vielzitierte "Sagen was ist" eine wichtige Maxime, so der Limburger Bischof weiter. Doch diese Kurzformel des Journalismus sei "wohl mehr Ideal als alltägliche Realität. Denn wer könnte von sich behaupten, der Wirklichkeit gerecht zu werden?" Wichtig sei daher eine verantwortungsvolle Annäherung an die Wirklichkeit, um den öffentlichen Diskurs einer informierten Gesellschaft anzuregen.

Bischof Georg Bätzing / © Beatrice Tomasetti (DR)
Bischof Georg Bätzing / © Beatrice Tomasetti ( DR )

In seiner Predigt ging Bätzing noch weiter auf den Begriff der Wirklichkeit ein. Diese sei "vermutlich immer ein Konstrukt aus Fakten, Wahrnehmungen und ihrer Deutung" - gerade in einer Welt voller Ungleichzeitigkeiten. Der Lyriker und Essayist Durs Grünbein weise hier auf Verbindungen zwischen neuesten Technologien und ältesten Vorurteilen hin: "Genetische Impfstoffe und künstliche Intelligenz wie ChatGPT und gleichzeitig im Netz verbreitete Lügen und Hassbotschaften, die teils lebensbedrohlich geworden sind."

Sinn für die Gegenwart stärken

Umso wichtiger sei es, den Sinn für die Gegenwart zu stärken. Dabei verwies Bätzing auf "Geistesgegenwart als Annäherung an die Wirklichkeit" und wandte sich an die GKP-Mitglieder mit den Worten: "Ich finde, wenn jemand Ihre tagtägliche Leistung in journalistischer Arbeit mit dieser Qualität beschreibt, dann dürfen Sie das als höchstes Lob verbuchen."

Die GKP wurde 1948 in Köln gegründet. Dem Verband gehören heute mehr als 530 Mitglieder an. Zu den Referentinnen und Referenten bei der Tagung bis Samstag zählen neben Bätzing und der Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, auch Journalistinnen und Journalisten aus mehreren europäischen Ländern.

Gesellschaft Katholischer Publizisten (GKP)

Die Gesellschaft Katholischer Publizisten (GKP) ist ein Zusammenschluss von aktuell rund 520 Medienschaffenden. Sie versteht sich als Netzwerk von Katholikinnen und Katholiken, die in allen Bereichen weltlicher und kirchlicher Medien arbeiten.

Der Verband wurde 1948 gegründet als eine Art Schulterschluss der verbleibenden katholischen Publizisten nach dem Zweiten Weltkrieg.
Auf christlicher Grundlage will er zur Meinungsbildung in der Öffentlichkeit beitragen.

Die Bedeutung von professionellem Journalismus ist hoch / © Frank Molter (dpa)
Die Bedeutung von professionellem Journalismus ist hoch / © Frank Molter ( dpa )
Quelle:
KNA