CDU-Politiker Wolfgang Bosbach (67) hält den Glauben für wertvoll in der Politik. "Wer in einem öffentlichen Amt Verantwortung trägt, sollte auf einem soliden Wertefundament stehen. Da kann die religiöse Prägung und Überzeugung eine große Rolle spielen", sagte Bosbach den Wochenzeitungen "Neue Bildpost" und "Katholische SonntagsZeitung".
Glauben heißt nicht wissen
Bosbach schränkte ein: "Aber wenn es etwa um eine Steuerreform oder um den Ausbau der digitalen Infrastruktur geht, hilft ein Blick in die Bibel nicht so richtig weiter." Der langjährige Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Unions-Fraktionsvorsitzende ergänzte, er habe von Gott keine klare bildliche Vorstellung. "Ich glaube nämlich nicht, dass ich nach meinem Tod vor einen gütigen älteren Herrn mit einem langen Bart trete, der meine Lebensbilanz prüft. Ich glaube, dass es zwischen Himmel und Erde Dinge gibt, die sich der menschlichen Vorstellungskraft entziehen. Und Glauben bedeutet ja, es nicht sicher zu wissen."
Tod hat nicht das letzte Wort
Er glaube auch nicht an die nahtlose Fortsetzung seines bisherigen Lebens - wo auch immer -, sondern daran, "dass unsere Seelen weiterleben und der Tod nicht das letzte Wort hat".