Besonders der Norden des Landes leide unter dem schrecklichen islamistischen Terror der Gruppe Boko Haram, der Menschen töte, Ernten zerstöre und Flucht verursache, sagte Schick dem Evangelischen Pressedienst (epd). Er ist Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz.
Vorschlag: Dreifachstrategie
Schick mahnte eine Dreifachstrategie an: Die terroristischen Gruppen in Nigeria und Nachbarländern müssten mit allen Möglichkeiten durch Polizei und Militär bekämpft werden. Dazu brauche es auch die Hilfe der internationalen Gemeinschaft. Außerdem müsse in allen Staaten die Religionsfreiheit nicht nur in die Verfassung geschrieben, sondern auch propagiert werden.
Notwendig sei dafür eine gute Schulbildung, und Politiker müssten in all ihrem Reden und Tun die Religionsfreiheit und das friedliche Miteinander aller Gruppen einfordern. Als dritten Punkt forderte Schick die Weiterführung des interreligiösen Dialogs.
Auch in Deutschland handeln
Auch in Deutschland rief der Erzbischof zum Handeln auf. "Wir in Deutschland und Europa müssen noch entschiedener Religionsfreiheit propagieren, die auch bei uns in jüngster Zeit verstärkt in Wort und Tat in Frage gestellt wird", sagte er. Der wachsende Antisemitismus, Islamphobie, auch Diskriminierung von Christen, müssten geächtet und überwunden werden. "Das ist ein Beitrag für den Religionsfrieden weltweit."
Auch der interreligiöse Dialog müsse in Deutschland weitergeführt werden, auch als Beispiel für Afrika und alle anderen Kontinente. Das Gebet für die verfolgten und bedrängten Christen in Afrika, das auch die Bedrängten und Verfolgten anderer Religionen und Weltanschauungen einschließe, sei ebenfalls ein Beitrag zum Religionsfrieden.