Bischöfe fordern Beobachtung von KI bei Kriegsführung

Nicht ausreichend überwacht

Große Chance, große Gefahr? Künstliche Intelligenz tritt in immer mehr Bereichen in den Vordergrund. So auch bei Kriegsführung und Medienmanipulation, warnen der Papst und die deutschen Bischöfe. Es geht um ethische Abwägungen.

Animation von Predator-Drohnen / © boscorelli (shutterstock)
Animation von Predator-Drohnen / © boscorelli ( shutterstock )

Der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) in Kriegen wird aus Sicht der deutschen Bischöfe bislang nicht ausreichend überwacht. "Die Auswirkungen auf den Frieden in der Welt finden im allgemeinen Bewusstsein und auch in der Friedensethik noch wenig Beachtung", erklärte Weltkirchebischof Bertram Meier am Donnerstag.

Bertram Meier, Bischof von Augsburg, im Vatikan / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Bertram Meier, Bischof von Augsburg, im Vatikan / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

"Dabei ist die Künstliche Intelligenz längst Teil der modernen Kriegsführung und gewinnt auch in der Konfliktforschung zunehmend an Einfluss." Der Augsburger Bischof äußerte sich anlässlich des Welttag des Friedens am 1. Januar. Diesen hat der Papst für das kommende Jahrunter das Motto "Künstliche Intelligenz und Frieden" gestellt.

Verbindliche Regeln 

Meier verwies auf die Papstbotschaft zum Welttag. Darin mache Franziskus auf die Gefahren aufmerksam, die von der neuen Technologie in künftigen Kriegen ausgehen könnten. Zudem fordert das Kirchenoberhaupt verbindliche Regeln der Weltgemeinschaft sowie eine klare rechtliche Verantwortung beim Einsatz von KI, sei es für Waffensysteme, Manipulation oder Überwachung.

Der Papst greife damit einen zentralen christlichen Auftrag auf, sagte Meier. "Als Kirche haben wir die Verantwortung, eine treibende Kraft für den Frieden zu sein. Wir müssen für ein respektvolles Miteinander und für eine Welt eintreten, in der das Wohl aller Menschen Vorrang hat."

Bischof Bertram Meier zum Welttag des Friedens im Wortlaut

Die Kriege im Heiligen Land und in der Ukraine bestimmen die Nachrichten dieser Tage. Auch die militärischen Auseinandersetzungen im Jemen, in Syrien und an vielen anderen Orten unserer friedlosen Welt, die mit unzähligen Opfern einhergehen, machen uns betroffen. Aber bei dieser Betroffenheit dürfen wir nicht stehen bleiben. 

Friedenstaube / © Velishchuk Yevhen (shutterstock)
Quelle:
KNA