Eine "historisch niedrige" Ernte verzeichnen die Bischöflichen Weingüter in Trier in diesem Jahr. "Wir reden von circa einem Drittel der durchschnittlichen Erntemenge", sagte Güterdirektorin Julia Lübcke am Mittwoch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Gründe seien die Kälte im ersten Halbjahr und der häufige Regen im weiteren Jahresverlauf.
Bereits Ende April konstatierte Lübcke "Verwüstungen in den Weinlagen" und "absolut verheerende" Schäden durch Nachtfröste mit Folgen für die Ernte. Dies habe sich bestätigt. "In den frostgebeutelten Weinbergen kam es zu starken Ertragseinbußen", bilanzierte sie. Auch Nässe in der letzten Reifephase habe weitere Verluste gefordert, dadurch seien nicht alle Trauben zur Weinerzeugung geeignet gewesen.
Zwar hätten sich Weinstöcke mit Burgunder-Reben etwas besser entwickelt, als zunächst befürchtet, dies treffe auf Riesling-Gewächse allerdings nicht zu. Rotweine könnten in diesem Jahr überhaupt keine produziert werden.
Spitzen-Trauben sind 2024 die Ausnahme
Auch die Qualität reiche nicht an andere Jahre heran. "Lediglich in einigen besonders exponierten Flächen sind Trauben für Spitzenweine geerntet worden", berichtete die Direktorin der KNA. Der Rest liege im Bereich der Qualitätsweine oder der unteren Prädikatsweine.
Die Bischöflichen Weingüter bewirtschaften nach eigenen Angaben 130 Hektar in 35 Wein-Lagen. Geschäftsführender Gesellschafter ist der Bischöfliche Stuhl zu Trier - vertreten durch Generalvikar des Bistums, Ulrich Graf von Plettenberg.
Die Ernte in der Mosel-Region zwischen dem Saarland bis Koblenz am Rhein ist auch andernorts schlecht ausgefallen. Der Verein Moselwein sprach zuletzt von der kleinsten Ernte der vergangenen 50 Jahre. Die Produktion liege bei rund 510.000 Hektoliter, 2023 waren es 724.000.