Er gelte seit jeher als ein Mann des Ausgleichs und des Dialogs, als ein beherzter Seelsorger "und nicht als kleinlicher Systemwächter oder bissiger Agitator". Nowak stand von 1990 bis 2004 an der Spitze des Magdeburger Kirchengebietes, das 1994 zum Bistum erhoben wurde.
Welt ändern und besser machen
"Auch du musstest durch manche Enttäuschung hindurch oder mit ihr leben lernen, hast dich dadurch aber nicht niederdrücken, sondern eher herausfordern lassen, intensiver über die Welt und das Leben nachzudenken", so Feige. "Wer nicht irgendwann einmal existenziell betroffen ist, kann wohl kaum wirklich glauben. Christlicher Glaube ist keine Weltanschauung, die ich mir anlese und dann vertrete, sondern etwas, was mich zutiefst ergreift und bewegt. Dazu gehört auch, Verunsicherungen und Enttäuschungen nicht auszuschließen."
Am Ende des Gottesdienstes sagte Nowak: "Je älter ich werde, desto rätselhafter wird das Leben." Wichtig sei, aus der Geschichte zu lernen. "Wir werden in und mit einer Welt leben müssen, die unvollkommen ist und wohl auch bleibt. Das heißt aber nicht die Hände in den Schoß legen, denn vieles können wir ändern und besser machen."
Glaube als Balsam
Weiter führte er mit Blick auf den Auftrag der Christen in der Welt aus: "Wir haben eine Botschaft, die auch dann bleibt, wenn unsere eigenen Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Dieser Glaube ist wie Balsam und Hoffnung für unsere schrecklich schöne Welt. Und wenn Sie mich fragen - ich habe in meinen 95 Jahren keine bessere Nachricht gefunden."
Nowak wurde am 17. März 1929 in Magdeburg geboren und dort 1956 zum Priester geweiht. Papst Johannes Paul II. ernannte ihn 1990 zum Bischof und Apostolischen Administrator in Magdeburg. Die Bischofsweihe fand am 24. März 1990 statt. Mit der Errichtung des Bistums Magdeburg 1994 im Zuge der deutschen Wiedervereinigung wurde Nowak zum ersten Bischof des Bistums ernannt. Von 1991 bis 1996 leitete er zudem die Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz. Seit 2004 ist Nowak im Ruhestand.