Der Bischof des Bistums Münster, Felix Genn (74), fällt krankheitsbedingt für mehrere Wochen aus. Er müsse sich in Kürze einer Knie-OP unterziehen, teilte das Bistum am Montag mit.
Im Anschluss sei eine mehrwöchige Rehabilitationsmaßnahme geplant. In dieser Zeit übernehme der Verwaltungschef, Generalvikar Klaus Winterkamp (58), die Amtsgeschäfte.
Große Prozession in Münster geleitet
Am Sonntag leitete Genn noch den Gottesdienst bei der traditionellen Großen Prozession in Münster. Dabei warb er dafür, sich für den Erhalt der Demokratie einzusetzen. Sonst drohe die Gefahr, "Extremen zu verfallen".
Zugleich forderte er zum Dialog mit den Menschen auf, die extremen Positionen folgen. Als "Menschen der Hoffnung" sollten Christinnen und Christen "die Nöte und Sorgen der Menschen ernst" nehmen.
Genn empfing 1999 die Bischofsweihe. Bis 2003 war er Weihbischof in Trier, bevor er die Leitung des Bistums Essen übernahm. 2009 wurde er Bischof von Münster. Seit 2013 wirkt er in der für Personalfragen zuständigen vatikanischen Bischofskongregation mit. Im März wird Genn 75 Jahre alt und erreicht damit die Altersgrenze, zu der Bischöfe dem Papst ihren Rücktritt anbieten müssen.
Bistum Münster
Das Bistum Münster ist mit etwa 1,92 Millionen Katholiken die nach Mitgliedern zweitgrößte Diözese Deutschlands. Das an die Niederlande angrenzende und bis an die Nordsee reichende Bistum ist auf einer Fläche von 15.000 Quadratkilometern in fünf Regionen gegliedert. Vier von ihnen liegen in Nordrhein-Westfalen. Hinzu kommt der eigenständige Offizialatsbezirk Oldenburg in Niedersachsen. Seit 29. März 2009 leitet Bischof Felix Genn das Traditionsbistum.
