Dies gelte auch dann, wenn für "aufgeklärte Zeitgenossen aus anderen Regionen Deutschlands" der Blutritt "etwas unverständlich" sei, sagte der Bischof am Donnerstagabend. Gerber sprach vom "ganz eigenen seelischen Klang zwischen Blasmusik und Geschnaufe der Rösser".
Die Tradition des Blutritts reicht ins elfte Jahrhundert zurück. Damals erhielt das Kloster Weingarten Teile einer Heilig-Blut-Reliquie aus dem italienischen Mantua. Die Reliquie enthält der Legende nach Erde, die mit dem Blut Christi vermischt ist. Bei der Reiterprozession, die traditionell am Freitagmorgen nach Christi Himmelfahrt stattfindet, trägt ein Reiter die Blutreliquie segnend durch Straßen und Flure. Hunderte schwarz gekleidete Reiter folgen.
Im Vorjahr durften erstmals Frauen an der Reiterprozession teilnehmen - wenn die einzelne Reitergemeinschaft zuvor ihre Satzung entsprechend geändert hatte. Traditionell besuchen Tausende Pilger und Schaulustige die volksfestartige Feier.