Bischof Hanke sieht Chance für Erneuerung der Kirche

Historischer Prozess

Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke hat an Christkönig ein Hirtenwort veröffentlicht. Darin ruft er auf, sich grundlegende Gedanken zu machen, wie der Glaube an Jesus Christus in die Welt vor Ort hinein getragen werden kann.

Bischof Gregor Maria Hanke (Archiv) / © Simon Koy (KNA)
Bischof Gregor Maria Hanke (Archiv) / © Simon Koy ( KNA )

Die Gesellschaft habe sich gewandelt, so Hanke. Der katholische Glaube werde zu einer Möglichkeit unter vielen. "Damit verändern sich auch die personellen und finanziellen Möglichkeiten der Kirche von Eichstätt."

 Eichstätter Dom
 / © Christopher Beschnitt (KNA)
Eichstätter Dom / © Christopher Beschnitt ( KNA )

Dennoch sollen zwei Ziele im Fokus stehen: "Einerseits sollen unsere Gemeinden Orte sein, wo die Gegenwart Gottes und seine tröstende Liebe erfahrbar wird." Zudem sollen die Christinnen und Christen Zeugnis für die Schönheit ihres Glaubens geben. Es sei Zeit, zu überlegen, wie die Weggemeinschaft des Glaubens unter den veränderten Bedingungen gelebt werden könne.

Pastoralkonzepte erstellen

Im Frühjahr hatte Hanke daher die Ehren- und Hauptamtlichen gebeten, Pastoralkonzepte für die jeweiligen Pfarreien und pastoralen Räume zu erstellen. Das verlange eine Standortbestimmung der Gemeinde, aber auch den Blick auf die tatsächlich vorhandenen Ressourcen, sagt Hanke. Es seien unterschiedliche Ergebnisse zu erwarten – Bewährtes werde beibehalten, wahrscheinlich werde jedoch auch ein Abschied von dem ein oder anderen Liebgewonnenen verlangt werden.

Bischof Gregor Maria Hanke / © Simon Koy (KNA)
Bischof Gregor Maria Hanke / © Simon Koy ( KNA )

"Ich wünsche Ihnen aber auch den Mut, ganz neues in den Blick zu nehmen", richtet Hanke das Augenmerk auf die Zukunft. Man stehe gemeinsam vor einem historischen Prozess, für den er um Unterstützung bitte: "Er fordert uns heraus, aber er bietet auch enorme Chancen für die Erneuerung unserer Kirche von Eichstätt. Nutzen wir sie!"

Ganz neues Miteinander entstanden

In den vergangenen Wochen haben alle Hauptamtlichen an sogenannten Pastoralkonferenzen teilgenommen, um sich mit diesem Prozess auseinanderzusetzen. Sie standen unter dem Motto: "Pastoralkonzept – Gemeinsam den Weg der Kirche im Pastoralraum gestalten". Projektleiter Andreas Weiß betonte, dabei sei es nicht darum gegangen, fertige Konzepte vorzustellen.

Stattdessen sollten die Hauptamtlichen untereinander in Kontakt kommen. Weiß bezeichnete die Atmosphäre bei den Pastoralkonferenzen als sehr gut. "Viele fühlen sich neu motiviert, an das Projekt heranzugehen. Da ist ein ganz neues Miteinander entstanden." Es sei allen klar geworden: Die Konzepte entstehen nicht am Tisch. Es gehe vielmehr um einen Weg, der nun in den verschiedenen Pastoralräumen gegangen wird. 

Bistum Eichstätt

Eichstätter Dom / © Armin Weigel (dpa)
Eichstätter Dom / © Armin Weigel ( dpa )

1948 zählte die Diözese ca. 340 .000 Katholiken, über ein Drittel mehr als noch 1940. Der Bevölkerungsanstieg zog die Errichtung einer Reihe neuer Pfarreien, Exposituren und Kuratien und damit einhergehend zahlreicher neuer Kirchen vor allem in den mittelfränkischen Diasporagebieten und in den beiden Ballungsräumen Ingolstadt und Nürnberg nach sich.