Individuelle Berufung und die Unersetzbarkeit des Einzelnen waren die Themen in der Predigt des Eichstätter Bischofs Gregor Maria Hanke zum Walburgafest in Eichstätt. Beim Pontifikalamt in der Abtei- und Wallfahrtskirche St. Walburg betonte er, dass jedem von Gott eine spezielle Berufung für das Leben zugedacht worden sei.
Die Unterschiedlichkeit der Geschwister Willibald, Walburga und Wunibald zeige, dass Gott ein großartiger Komponist sei, der mit der Stimme eines jeden eine wunderbare Partitur schreibe. Am Gedenktag der Bistumspatronin Walburga zeige sich die Unersetzbarkeit jedes Einzelnen, denn auch die drei Geschwister hatten einen unterschiedlichen Berufungsweg. Am Grab der heiligen Walburga werde deutlich, dass Gott nicht die Eintönigkeit liebe, sondern die Vielstimmigkeit.
Klonen zerstört Individualität
In der heutigen Zeit sei die Individualität des Einzelnen gefährdet, sagte Bischof Hanke. "Dem mentalen Klonen folgt das biologische Klonen des Menschen. Die geschlechtliche Identität wird als fließend und austauschbar erklärt". Bischof Hanke betonte, dass Gott jeden brauche: "Gott ist ergriffen, weil er mich braucht, heute, morgen, an meinem Arbeitsplatz, in der Familie, selbst im Krankenbett. Gott braucht mich in seiner großen Partitur."
Die aus Südengland stammende Walburga ist die Schwester des ersten Bischofs von Eichstätt, des heiligen Willibald. Sie kam im 8. Jahrhundert nach Germanien. Nach dem Tod ihres Bruders Wunibald übernahm sie die Leitung des familieneigenen Klosters und errichtete ein zusätzliches Frauenkloster. Als Äbtissin stand sie an der Spitze des Doppelklosters. Der Überlieferung nach starb Walburga am 25. Februar 779. Ihr Gedenktag ist daher der 25. Februar.