"Ich ermutige ausdrücklich dazu, sich mit der katholischen Soziallehre zu beschäftigen und sie in die Parteien und Unternehmen hineinzutragen: die Prinzipien der Personalität, der Solidarität, der Subsidiarität, des Gemeinwohls und der Nachhaltigkeit", schreibt Voderholzer in einem Hirtenbrief, der am Sonntag verlesen wurde.
Weiter heißt es darin: "An Brot fehlt es in unserem Land zum Glück nicht. Aber es gibt den Hunger nach Begegnung, nach echter Zuwendung. Wenn ich nach Prioritäten in der Seelsorge gefragt werde, dann verweise ich auf die Kranken und Alten. Auf sie zu schauen, sie zu kennen, sie zu besuchen, ihnen regelmäßig die Heilige Kommunion zu bringen, sollte Vorrang haben. Und fragen Sie sich, fragen wir uns alle: Kennen wir die Armen in unserer Pfarrei?"
Bischof Voderholzer: In der Kirche ist niemand fremd
Voderholzer mahnte die Gläubigen, "in der Haltung einer guten Katholizität zu wachsen". Der Bischof erklärte: "Katholizität in diesem guten Sinne bedeutet für mich, dass ich weiß, wo ich zuhause bin, wo meine Wurzeln sind. Konkret: meine Pfarrkirche, vielleicht auch die Expositur- oder Filialkirche und die Menschen, die mir von dorther vertraut sind. Zugleich aber zu wissen: Ich bin nirgendwo in der katholischen Kirche fremd. Nicht in der Nachbarpfarrei, nicht in Regensburg, nicht in Rom. In der Kirche gibt es so gesehen keine Ausländer. Wer glaubt, ist in jeder Pfarrei 'dahoam'!"
Die Gläubigen sollten in den größer werdenden Pfarreiengemeinschaften das Miteinander pflegen, fügte Voderholzer hinzu. Es gehe darum, "selbst die Erfahrung zu machen und auch andere die Erfahrung machen zu lassen, dass wir nirgendwo Fremde sind, sondern Glieder der einen Kirche, gemeinsam berufen, Gott die Ehre zu geben und Jesus Christus als das lebendige Wort Gottes zu verkünden".