Das Bistum Aachen verändert die Pläne seiner Strukturreform. Das bisherige Ziel, zum 1. Januar 2028 acht Pfarreien im ganzen Bistumsgebiet zu bilden, wurde auf unbestimmte Zeit verschoben.
Von dem konkreten Datum sei das Bistum nach einem intensiven Beratungsprozesses abgerückt, sagte eine Sprecherin der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Nun will die Diözese bis 2028 die bestehenden 326 Pfarreien zu 44 zusammenschließen, wie aus einem Newsletter des Bistums hervorgeht. Diese sollen dann perspektivisch hin zu acht Pfarreien weiterentwickelt werden.
Die neue Anzahl von 44 Pfarreien, also kirchenrechtlichen Einheiten, orientiert sich an den 44 vorgesehenen sogenannten Pastoralen Räumen.
Beschwerde beim Vatikan
Sie sind bei der Aachener Strukturreform die für die Seelsorgearbeit wichtigste Einheit und sollen wie geplant zum 1. Januar 2025 errichtet werden. Bis spätestens 1. Januar 2028 soll schrittweise auch die dritte Ebene der Umstrukturierung, die vermögensrechtliche, erfolgt sein.
Dazu werden bestehende Kirchengemeinden innerhalb des Gebiets eines Pastoralen Raums zu einer gemeinsamen Körperschaft öffentlichen Rechts zusammengefügt. Damit wären zum 1. Januar 2028 die kirchenrechtlichen, vermögensrechtlichen sowie pastoralen Einheiten deckungsgleich.
Die Strukturreform wurde im Mai 2022 vom Aachener Synodalkreis beschlossen. Die Initiative "Kirche bleibt hier" hatte sich in Briefen an den Vatikan gegen die angestrebte großflächige Zusammenlegung von Pfarreien gewandt.
Deren Kritik, das vorgesehene Modell sei ohne Beteiligung entwickelt worden, wies Bischof Dieser zurück. Die Regionen und Kirchengemeinden seien intensiv in die Diskussionen über die Neuordnung einbezogen gewesen, sagte er im Februar der KNA.