Mit acht Minuten Verspätung startete der Bonner Rosenmontagszug - aus einem ungewöhnlichen Grund: der katholische Pfarrer Bernd Kemmerling, der am Wagen des Prinzenpaares den Segen spenden sollte, hatte sich laut einem Bericht des Bonner General-Anzeigers (Dienstag) in der Uhrzeit geirrt. Etwas verspätet erreichte er dann doch den Zug auf einem geliehenen Damenfahrrad. «Das habe ich mir in Poppelsdorf schnell von einer Frau ausgeliehen, weil kein Taxi kam», erklärte Kemmerling, der bis vor kurzem noch das Bonner Stadtdekanat kommissarisch leitete.
Der Bonner Karneval stand in diesem Jahr unter dem Motto «Kunterbunt und Tolerant, su senn mir he im Jeckenland». Rund 4.000 Fußgänger, 117 Festwagen und 37 Bagagewagen waren der Zeitung zufolge dabei. Bereits im Vorfeld wurde von den Organisatoren betont, dass man Sexismus, Rassismus und Extremismus entschieden den Kampf ansage. «Völkisches Gedankengut, Abschottung und Fremdenfeindlichkeit passen genauso wenig zum Karneval wie Diskriminierung gleich welcher Art. Im Karneval zählt das Herz, nicht das Geschlecht, die Herkunft, die Sprache, der Glauben oder die sexuelle Orientierung», so die Veranstalter.