Nach dem Tod des orthodoxen Patriarchen Neofit I. hat in Bulgarien eine von der Regierung ausgerufene zweitägige Staatstrauer begonnen. Vor der für Samstag geplanten Beisetzung ist der Leichnam des am Mittwoch gestorbenen Oberhaupts der bulgarisch-orthodoxen Kirche in der Alexander-Newski-Kathedrale in Sofia aufgebahrt.
Zahlreiche Gläubige haben sich versammelt, um vom Patriarchen Abschied zu nehmen.
Auch der Trauergottesdienst am Samstagvormittag wird dort stattfinden, in der Patriarchalkathedrale der bulgarisch-orthodoxen Kirche. In einer Prozession wird der Leichnam danach zur Sweta-Nedelja-Kathedrale gebracht, die Bischofskirche des Metropoliten von Sofia. Neofit hat in seinem Testament verfügt, dass er im Innenhof dieser Kirche beigesetzt wird.
Seit 2013 an der Spitze der bulgarischen Orthodoxie
Der Patriarch, der seit vielen Jahren mit einer schwachen Gesundheit zu kämpfen hatte, war am späten Mittwochabend im Alter von 78 Jahren in einem Krankenhaus in Sofia gestorben. Er stand seit 2013 an der Spitze der bulgarischen Orthodoxie. Die Wahl Neofits war die erste freie Patriarchenwahl seit dem Mittelalter gewesen. Die Besetzungen seit 1945 hatte die Kommunistische Partei beeinflusst.
Zum vorübergehenden Leiter der Heiligen Synode als oberstem Leitungsgremium der bulgarisch-orthodoxen Kirche wurde der ranghöchste Bischof, Metropolit Joan (Ivanov, 55) von Varna, ernannt.
Die Wahl eines neuen Patriarchen, der in der Synode eine Zwei-Drittel-Mehrheit benötigt, muss laut kanonischem Recht binnen vier Monaten erfolgen.