Verbraucher in Deutschland haben im vergangenen Jahr pro Kopf im Schnitt rund 22 Euro für fair gehandelte Produkte ausgegeben. Das entsprach einem leichten Plus bei fair gehandelten Lebensmitteln, Textilien und Handwerksprodukten, wie aus der Jahresbilanz des Forums Fairer Handel am Mittwoch hervorgeht. Der faire Handel zeige einmal mehr seine Widerstandskraft im Einsatz für globale Gerechtigkeit, erklärte Geschäftsführer Matthias Fiedler angesichts der Bilanz.
Umsatz gestiegen
Insgesamt stieg der Umsatz im fairen Handel in Deutschland im Geschäftsjahr 2023 um 7,3 Prozent auf 2,34 Milliarden Euro. Unter Berücksichtigung der Inflation sei dies ein leichter Anstieg. Der Absatz der fair gehandelten Produkte sank indes leicht, etwa bei Kaffee. Hier gab es ein Absatzminus um drei Prozent.
Dagegen wuchs der Absatz von Schokolade aus fairem Handel um 9,5 Prozent. Weiterhin wurden aber 38,6 Prozent des Gesamtumsatzes in dem Bereich mit Kaffee erwirtschaftet. Gerade bei Kaffee und Kakao bereiteten die Folgen des Klimawandels den Bauern immer mehr Probleme, hieß es.
Mehr globale Gerechtigkeit
Fiedler forderte vor diesem Hintergrund die Bundesregierung auf, einen konsequenten Kurs für mehr globale Gerechtigkeit einzuschlagen. Dazu gehöre, das EU-Lieferkettengesetz schnell umzusetzen, ohne zuvor das deutsche "Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz" drastisch abzuschwächen.