Caritas sieht Arbeit sozialer Einrichtungen gefährdet

Viele Menschen betroffen

Die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes sieht durch den angekündigten Sparkurs der Bundesregierung die Arbeit sozialer Einrichtungen in Deutschland gefährdet. Sehr viele kleinere Angebote würden schließen müssen.

Banner mit dem Logo der Caritas  / © Harald Oppitz (KNA)
Banner mit dem Logo der Caritas / © Harald Oppitz ( KNA )

"Das heißt: Auf dem Weg zur Arbeit werden Sie Sie spürbar seltener das Schild der Arbeiterwohlfahrt, der Diakonie oder der Caritas sehen, das Ihnen zeigt: Hier ist eine offene Tür", sagte Eva-Maria Welskop-Deffaa der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag).

Kritik an mangelnder Aufmerksamkeit

Zugleich beklagte Welskop-Deffaa eine mangelnde öffentliche Aufmerksamkeit für das Thema. "Dass das Kabinett einvernehmlich einen Bundeshaushalt 2024 vorgelegt hat, der tiefe Einschnitte in die soziale Infrastruktur mit sich bringt, dazu habe ich wenig Schlagzeilen gelesen. Die Kürzungen in den Etats der zuständigen Ministerien, des Arbeitsministeriums, des Familienministeriums und des Gesundheitsministeriums, betreffen so viele Menschen!", sagte sie.

Zu befürchten sei, dass die AfD von den Kürzungsmaßnahmen profitieren könne: "Gerade bei Menschen, die es sowieso schon schwer haben, wird das eine zusätzliche Unsicherheit in ihr Leben bringen. Diese Unsicherheit macht empfänglicher für hetzerische Rhetorik, wie sie von der AfD kommt."

Caritas Deutschland

Der Deutsche Caritasverband (DCV) ist der größte Wohlfahrtsverband Europas. Die Dachorganisation katholischer Sozialeinrichtungen setzt sich für Menschen in Not ein. Mit rund 690.000 hauptamtlichen Mitarbeitern - 80 Prozent sind Frauen - ist die Caritas zudem der größte private Arbeitgeber in Deutschland. Der Begriff "caritas" stammt aus dem Lateinischen und bedeutet Nächstenliebe. Sitz des 1897 gegründeten Verbands ist Freiburg. Wichtige Bedeutung haben die Büros in Berlin und Brüssel.

Hinweisschild der Caritas / © Michael Althaus (KNA)
Hinweisschild der Caritas / © Michael Althaus ( KNA )
Quelle:
KNA